07 Februar 2013

Wanaka und Queenstown I Neuseeland.

Ein kleiner Nachtrag noch zum Fox Glacier. Am nächsten Morgen haben wir noch eine schöne Anregung zur Erweiterung unseres Speiseplans bekommen. Nachdem uns das Gericht „Toast an Salatdressing – Geklappt serviert“ am Abend davor schon das Wasser im Munde hatte zusammenlaufen lassen, kam es am Morgen noch einmal ganz dicke für die Schleckermäuler unter uns. Der lustige Holländer, ich vermute Mitte 30, hatte sich die folgende Köstlichkeit zubereitet: Toast, nicht zu wenig Butter und eine fingerdicke Schicht Zucker. Das hat mich daran erinnert, dass ich als kleiner Bub gerne auch mal mein Nusspli - Brot (NEIN! Auf keinen Fall Nutella) mit einer hauchzarten Decke aus Zucker verfeinert habe, könnte ich auch mal wieder machen.

Mit leckeren neuen Rezepten im Gepäck haben wir uns dann auf den Weg nach Wanaka gemacht. Die Fahrt war eher ungemütlich, da es in einer Tour geregnet hat, und zwar wie aus Kübeln. Was beschweren die sich, mag der ein oder andere jetzt gedanklich einwerfen, die saßen doch im warmen und trockenen Fahrzeug. Ja, aber eines wurde wohl nicht bedacht, die Heizung war immer noch defekt, und damit musste die Luft zur Beseitigung kondensierten Wassers an der Frontscheibeninnenseite durch geöffnete Fenster zugeführt werden. Aber wie sagt man so schön, es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung … wovon wir, wie an anderer Stelle schon einmal angemerkt, ja jede Menge dabei haben. Da es nicht danach aussah, als wenn es an diesem Tag noch aufhören würde, zu regnen, haben wir uns einen Campingplatz ausgesucht, der diverse Annehmlichkeiten für schlechtes Wetter zu bieten hatte, wie eine Sauna, einen Spa und einen großen Aufenthaltsraum, sogar die BBQ – Area war mit Heizlüftern ausgestattet. Das hat uns dann auf die Idee gebracht, dass wir dann ja mal wieder etwas Fleisch zu uns nehmen könnten. Wir sind dann nochmal kurz in die Stadt um uns eine Handvoll Burgerbuletten zu besorgen und Karten fürs, Obacht!, Kino zu besorgen. Jawoll, auch auf solch einer Reise muss man sich nicht scheuen, auch mal einer wohlbekannte Aktivität nachzugehen, zumal das Kino als Highlight ausgewiesen war. Viel Auswahl gab es nicht, aber zumindest ich wollte „Django“ sowieso sehen, Sabrina ist aus mir unerfindlichen Gründen Herrn Tarantino gegenüber eher reserviert. Ich muss es an dieser Stelle erwähnen, sogar Pulp Fiction findet sie bestenfalls „OK“.???

Nachdem wir uns dann an den Burgern überfressen hatten, gings zum Paradiso, dem lokalen Lichtspielhaus. Und das Teil ist wirklich was Besonderes, ziemlich auf Retro gemacht. Im Foyer gibt es auch eine Wand mit alten Kinoplakaten. Und da ist uns wieder mal aufgefallen, wie lustig die Zitate bzw. die meistens völlig unbekannten Urheber derselben sind, die den Film anpreisen sollen. In diesem Fall handelte es sich um einen ausländischen Film, der natürlich auch für den Oskar nominiert war. „A rare gem …blablabla“ wurde hier von der “Ain’t it cool News“ befunden. … Aaaahhhh ja, und Peter Müller von der Fleischerei Müller in Oer-Erkenschwick fand den Film übrigens auch „ganz dufte“. Statt normaler Sitze gibt es hier auch gemütliche Sofas und wer eher auf Autokino steht, für den gibt es einen VW Käfer für das richtige Feeling. Außerdem gibt es riesige und leckere selbstgebackene Kekse zum fairen Preis, da der erste für meinen Geschmack etwas hart war, musste ich mir aber in der Pause noch einen gerade aus dem Ofen entsprungenen genehmigen. Nach drei Burgern und den zwei Keksen vermute ich, dass ich eine leicht positive Energiebilanz für den Tag haben dürfte. Der Film hat dann übrigens uns beiden äußerst gut gefallen, gerade durch die stark überzeichneten Charaktere (einen schönen Gruß an Marcel S. J) und ordentliches Fratzengeballer.

Am nächsten Tag hat sich Wanaka dann doch noch von seiner schönen Seite gezeigt, und wir sind noch ein bisschen durch die Gegend gefahren und haben Fotos gemacht.

Wanaka-das ist wirklich abgefahren, dass man bei schönstem Wetter Schnee sieht.


Wanaka "City".
Dann gings aber auch schon Richtung Queenstown und auf der Fahrt haben wir neben dem Staunen über Neuseelands wunderschöne Natur noch eine neue Beschäftigung gefunden. Schon seit geraumer Zeit hatten wir ja vor, uns für Mittelamerika zumindest ein paar spanische Vokabeln draufzuschaffen, das aber immer wieder vor uns hergeschoben. Jetzt haben wir aber ein fast vergessenes Juwel auf meinem Ipod gefunden. Spanisch lernen mit Gesang. Der absolute Wahnsinn. Mal abgesehen von der bescheuerten Zusammenstellung der Worte und Sätze - ich weiß beispielsweise immer noch nicht, wie ich mich vorstelle, aber Akte, Schreibtisch und die Farbe beige haben sich schon fast in ihrer spanischen Entsprechung festgesetzt – werden wichtige Sätze in ein lustiges kleines Liedchen gepackt. Und witzigerweise bekommt man die nicht mehr aus dem Kopf, da waren echt Fachmänner am Werk. Man findet sie zwar total Scheiße, aber durch die offensichtliche Zusammensetzung einfachster und für westliche Ohren angenehmer Tonfolgen erwischt man sich immer wieder, wie man die schmissigen Hits vor sich hin trällert. Ein Phänomen, was dem ein oder anderen sicher auch bei aktuellen Chartstürmern schon einmal vorgekommen ist, oder bei Dieter Bohlen.
„Mucho Guuuusto – schön sie kennenzulernen … El gusto es miiiio – ganz meinerseits.“ Neben diesem absolutem Schmuckstück haben wir uns zum Runterkommen auch noch eine Folge TKKG angehört, und auch die war an Höhepunkten nicht arm, um nur eins zu nennen: Ohne ins Detail zu gehen, wurde bei einer Denksportaufgabe nach einem Hund gesucht, der berufsbedingt Menschen aus dem Schnee rettet und ein Fass Rum um den Hals trägt. Die Antwort des kleinen 6-jährigen Felix ließ lupenreine Logik nicht vermissen: „Der Dackel.. das muss der Dackel sein, der ist doch bekannt für seinen Schnappskonsum.“ Wie dicht muss man bitte als Autor sein, damit einem so etwas einfällt. Auf der anderen Seite sahen einige der an die Theke festgetackerten Dauergäste in meiner heimatörtlichen Stammkneipe dem Dackel nicht unähnlich. Auf jeden Fall verging die Fahrt nach Queenstown so wie im Flug.

 Die Meinungen über Queenstown gingen ja ein wenig auseinander, von „geile Partystadt“ bis „saunervig“ hatten wir schon einiges gehört. Wir fandens auf jeden Fall richtig schön, das Wetter stimmte, es gibt einen See und einen Cookietime, also eigentlich alles, was man braucht.

War klar, dass wir da einkehren mussten-der Backo kann UNMÖGLICH an Cookies vorbei.


Da hätte es beinahe Ärger mit dem Cookie Monster gegeben-aber so schnell konnte das gar nicht gucken, wie der Keks inhaliert wurde.
Da wir uns aber nicht verleiten lassen wollten, zu viel Geld auszugeben – hier wird von Fallschirmspringen über Bungee bis zum Jetboot alles angeboten – sind wir dann nach einem kleinen Stadtrundlauf zu unserem Campingplatz gefahren, der ein wenig außerhalb lag.

In Queenstown dreht sich alles um "Adrenalin-Tätigkeiten" im Wasser, in der Luft oder zu Land...

...da könnte man Unmengen von Geld ausgeben (wenn man es hätte:-)).
Und der war noch einmal schöner gelegen, als alle, auf denen wir davor nächtigen durften. Inmitten von saftig-grünen Bergen und wieder direkt an einem See.

Auf dem Weg zu unserem Campingplatz-das Ding war echt der Wahnsinn!


Das war bis jetzt echt der coolste Platz.

...direkt am See gelegen...

...da hat sich unsere Schrottkiste auch richtig wohl gefühlt.

Endlich haben wir mal ein paar Schafe gesehen-das Rätsel konnten wir bis jetzt nicht lösen-wo sich die 40 Mio. Schafe bis jetzt versteckt haben-wir wissen es nicht.

Stillleben ... schreibt man doch jetzt mit drei "l", oder?
Ich bin dann eine Runde um den See gejoggt, barfuß, da ich mir beim Gletscherwandern eine Blase zugezogen habe. War ne ziemliche Scheißidee, weil 1. Der Weg nicht ausschließlich aus fußpflegender Wiese und Waldboden sondern auch aus Schotterpiste bestand und 2. es gar nicht so einfach war, den ganzen Kuh- und Schaf-fladen auszuweichen. Bin mir auch nicht sicher, ob ichs immer geschafft habe. Trotzdem nett, weil man einen schönen Ausblick vom Berg hatte und man auch quasi quer über die Weiden gelaufen ist, da also auch mal plötzlich ne dicke Kuh direkt vor einem stand und dumm aus der Wäsche geguckt hat. Wobei die sich vermutlich exakt dasselbe gedacht hat.

Neben uns war so eine Truppe mit 1 Millionen Mark teuren Kameras unterwegs, die, wie wir später erfahren haben, für eine 3 – Tages – Fototour 2500$ bezahlt hatten. Da ich gerade ein bisschen auf der Gitarre rumgeklimpert habe, und dabei offensichtlich unwiderstehlich gut aussah, haben sie um eine Foto – Audienz gebeten, die ich ihnen natürlich gerne gewährt habe, man ist ja kein Unmensch.

Die Wahnsinnstruppe war auf Fototour und hat den Schöni dann erstmal in Position gerückt...

...Und als ich die Szene fotografiert hab, ist ihm aufgefallen, dass ich mit der Kamera auch in nem ganz guten Licht stehe (das war wie ne Foto Matrjoschka).

Abends wurds dann leider ziemlich schnell ziemlich kalt, da die Sonne recht früh hinter den Bergen verschwunden war, und auch die Nacht war saukalt. Morgens wars dann auch noch ziemlich bewölkt und sicher nicht wärmer als 9 – 10 Grad. Hat aber zwei kleene Kinder nicht davon abgehalten, mal eben in den See zu hüpfen, die Neuseeländer haben definitiv ein anders Verhältnis zu Temperatur. Auf dem Rückweg nach Queenstown ist es dann aber aufgerissen, und wir haben noch einmal ein paar sensationelle Ausblicke auf den See bekommen.

Die doppelte Wolkendecke fanden wir irgendwie cool:-)


und gleich nochmal, weils so schön war.
Nächster Stopp unserer Reise wird dann Te Anau sein, also bleibt dran.

Backo

3 Kommentare:

  1. Wie feige ist das denn, ohne Namen solch eine Unverschämtheit zu posten...? Ich bin schockiert.

    Backo

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  2. Ich (Henny) war es nicht :-) auf wenn die Vermutung nahe liegt. Aber ich muss dem "Angsthasen" zustimmen und bin darüber hinaus empört über die Sympathie zu einem gewissen Konkurrenzprodukt, dessen Name ich NIE WIEDER HÖREN MÖCHTE!! So. Und jetzt wünsche ich euch weiterhin viel Spaß auf eurer Reise!! Liebe Grüße aus Frankfurt! Henny

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