31 Januar 2013

Wellington I Neuseeland.

Wellington ist die Hauptstadt von Neuseeland und sollte für uns eigentlich nur ein kurzer Stop sein, um am nächsten Tag die Fähre auf die Südinsel zu nehmen. dementsprechend überschaubar waren unsere Erwartungen. Aber Wellington, du hast uns überrascht. Ein wirklich schönes Städtchen mit einer sehr netten Atmosphäre und vielen kleinen Cafes direkt am Wasser. Unser "Campingplatz" war ein asphaltierter Parkplatz mit Duschen und Toiletten für 50$, aber direkt in der City und neben der Fähre. Nach unserer Ankunft sind wir losmarschiert, aber nicht wirklich weit gekommen, bis uns die erste Attraktion zum Anhalten bewogen hat. Offensichtlich ist eine Hauptbeschäftigung der lokalen Bevölkerung das artistische Springen ins Meer, und zwar von jeder erdenklichen Stelle. Inwieweit das legal ist, konnten wir nicht herausfinden, die zwei Plattformen in etwa 4 und 8 Meter Höhe, die keine andere Daseinsberechtigung zu haben schienen, ließ aber erahnen, dass die ganze Geschichte mehr als geduldet ist. Das war auf jeden Fall ein ganz schönes Schauspiel und erinnerte ein bisschen an Norbert P., die Velberter werden sich an ihn erinnern, in unserem heimatlichen Hallenbad. Da wurde dem geneigten Zuschauer einiges geboten, der mit Abstand prominenteste Sprung war die berühmte Arschbombe in all ihren Facetten. Nur schwer konnten wir uns von den Acapulcospringern trennen. Witzig war auch, dass die todesmutigen Springer es auf einmal ziemlich eilig hatten, aus dem Wasser zu kommen, da sich dort angeblich ein Stachelrochen befand. Wir hielten das erst für einen Scherz, bis wir später am Abend tatsächlich auch einen gesehen haben, einen richtigen Kawenzmann, der hatte sicher seine 1,20m. Da kann man die Aufregung dann auch verstehen, wir wissen ja alle, welches Schicksal den Crocodile Hunter ereilt hat, nach seiner Begegnung mit solch einem Kollegen.

Wellington City.



Wellington City.

In Wellington passiert alles auf und im Wasser - da hat jeder Hajopei nen Kutter.

Kleines Turmspring Entertainment der Locals:-)

Nix wie raus aus demWasser-die Bengels hatten ein bißchen Schiss vor dem Stachelrochen.

Da haben wir später den Monster Stachelrochen gesehen.
Auf dem Nachhauseweg haben wir dann noch kurz bei einem maorischen Vater/Sohn - Gespann gehalten, die irgendwas tauchenderweise aus dem Wasser gefischt haben. Auf Sabrinas Nachfragen handelte es sich um Kinas - Seeigel - offensichtliche eine regelmäßig auf dem Speiseplan der Maoris stehende Delikatesse. Wie viele man davon wohl fangen müsste für ein zünftiges Abendessen, wollte Sabrina wissen. "Kommt drauf an, wie viele man essen möchte.", war die durchaus schlüssige Antwort des Sohnes. Da die beiden Jungs aber zusammen gut und gerne 250 Kilos auf die Waage gebracht haben, ist es da mit vier oder fünf Igeln sicher nicht getan. Zumal man pro Getier da vielleicht einen Esslöffel an essbarem Material generiert. Netterweise haben uns die zwei Herren dann auch ein Beutetier zum Probieren angeboten. Auf die, spießige, ich gebs zu, Nachfrage, ob die nicht giftig seien, wurde uns versichert, dass es sich da um einen andere Gattung handeln würde. Sabrina die jetzt nicht unbedingt für ihren bedingungslosen Entdeckergeist in kulinarischen Belangen bekannt ist, wollte natürlich nicht unhöflich sein und hat das Ding todesmutig als Erste runtergeschlungen um dann sogar noch ein, zwei nette Worte zu finden, was eine ziemlich starke Leistung ist, wenn man bedenkt, dass das Zeug ungefähr so geschmeckt hat, wie die heißen Quellen in Roturua gerochen haben (faule Eier/Schwefel, je nachdem, was zuerst da war). In Tourinett klingt das dann so: "Hmm, ja, schmeckt ein bisschen wie Ei". Im Nachhinein haben wir uns dann gefragt, ob die zwei einfach nur dumme Touris wie uns verarschen, die Dinger doch eine halluzinogene Wirkung haben, und wir in zwei Stunden nackt durch Downtown Wellington flitzen würden. Ist dann aber doch ausgeblieben, und bis darauf, dass die Biester noch einge Zeit Pfötchen gegeben haben, war alles in Butter.

Einmal ein bißchen zu interessiert gezeigt und schon bekommt man rohen Seeigel kredenzt:-)
Abends waren wir dann schon etwa traurig, nicht noch einen Tag mehr in Wellingtion ein geplant zu haben, aber wir freuten uns auch auf die Südinsel. Dahin gings dann am nächsten Tag. Wir hatten extra die Mittagsfähre gebucht, da die Überfahrt bereits ein Highlight sein sollte. Und auch hier wurden wir nicht enttäuscht, uns hatte die Nordinsel ja schon sehr gut gefallen aber Kehr, was wurde das jetzt grün, und man kam nicht umhin, sich ein bisschen wie Frodo zu fühlen. (Zumindest der Teil unserer kleinen Reisegruppe, der Herr der Ringe gesehen hatte). Delphine haben wir übrigens auch gesehen.

Cook Strait-von der Nord-zur Südinsel.


Cook Strait - von der Nord- zur Südinsel.


Keine Ahnung wofür die Schafe von a nach b schiffen müssen-ich dachte die hätten an jedem Eck genug davon.

Als wir von der Fähre runter waren, wurde relativ schnell klar, dass das Erreichen des Tempolimits auf der Südinsel auch für einen sportlichen Fahrer wie mich eine Herausforderung sein würde. Da darf man sich auch nicht zu schade sein, mal locker aus der Kurve herauszudriften. Also, wer hier dauerhaft die 100 km/h halten kann, hat sicher ein sehr großes Kinn.

Backo

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