27 Januar 2013

Tongariro National Park I Neuseeland.

In unser letzten Nacht in Taupo hatte sich noch eine neuseeländische Familie neben uns gestellt, und zwar ungefähr 2 Zentimeter neben uns, jede Menge Gegend und die haben nichts besseres zu tun, als in unsere Privatssphäre einzudringen. War aber eigentlich ganz lustig, weil denen fehlte definitiv mehr als ein Groschen zur Mark, da waren die Gespräche schon ganz amüsant.

Morgens sind wir dann zum Tongariro National Park gefahren, und im zugehörigen Städtchen erstmal zur Touristeninformation (die scheints echt an jeder Gießkanne zu geben) und uns über die Möglichkeiten der Gegend informiert. Wir wussten bereits, dass man da das Tongariro Alpine Crossing machen konnte, den besten Daywalk Neusselands bzw., laut diverser Quellen, der Welt. Leider ist letztes Jahr der Vulkan hochgegangen, so dass die zweite Hälfte des 20 km Trails gesperrt ist, d.h. man kann nur bis zur Hälfte und muss dann wieder zurücklatschen.

Der Herr Tongariro spuckt zur Zeit, deswegen kann man das Crossing nicht komplett laufen sondern muss nach der Hälft wieder drehen.

Diverses Infomaterial in Wort und Bild lässt einen den Eindruck bekommen, dass man mindestens einen Marathon gelaufen sein muss, um das überhaupt zu schaffen, ganz zu schweigen von den dauernd zwischen Sonne, Hagel, Graupel und Blitzeis wechselnden Wetterbedingungen. Daher waren wir uns nicht so ganz sicher, ob wirs machen sollten, da es auch noch 40 Dollar für den Shuttle kosten sollte. Wir haben uns dann aber doch dafür entschieden, den besten Walk der Welt wollten wir dann doch nicht verpassen. Los gehen sollte es um 6.15 Uhr, d.h. wir haben uns schnell einen Campingplatz gesucht, wieder mal umsonst und schön an einem kleinen Bachlauf gelegen und sind zügig ins Bett. Am nächsten Morgen ist uns dann noch aufgefallen, dass neben der Klimaanlage auch die Heizung sowohl für Innenraum als auch für Heckscheibe inne Fritten ist, semipotimal, wenn morgens um halb 6 bei 3° alles beschlagen ist. Aber was reg ich mich noch über das Fahrzeug auf... ist ja alles gut gegangen. Und dafür klappt der Gaskocher auf einmal wieder, es scheint also immer nur eine gewisse Anzahl an gleichzeitig funktionstüchtigen Instrumenten zu geben, mal sehen, was als nächstes wieder geht, die automatische Einstellung der Außenspiegel ist nämlich jetzt auch fratze.

Mit dem Shuttle wurden wir dann auf jeden Fall zum Anfang des Trecks gefahren und dann gings mit Dutzenden anderen los. Und die hätten verschiedener nicht sein können. Die überall anzutreffenden Japaner: Kann mir hier vielleicht mal jemand erklären, wie man es als gesamte Nation mit traumwandlerischer Sicherheit immer wieder schafft, sich für die geplante Aktivität komplett falsch zu kleiden und vorzubereiten. Immer wieder sind einem die Kollegen in Chucks vor die Füße gekullert, oder sind komplett vermummt und in Daunenjacke! bei 25+Graden an einem vorbeigelaufen. Schön war aber auch, um auch die eigene Nation nicht zu schonen, die Deutsche, die leider ihre Hose vergessen hatte, das Teil, was die anhatte, war sogar für ne Unnerbuchs deutlich zu klein. Hat aber für Belustigung in der gesamten Truppe gesorgt, hat sie aber anscheinend nicht gestört. Gut war auch die Mutter und Tochter Kombination, wo wir uns nicht entscheiden konnten, wer bescheuerter war, die Mutter, mit ultrakurzem rosa-schwarzem Rock und geknoteter Bluse oder die Tochter mit Regenschirm, die schon mit 13 aussah, wie Courtney Love mit 40.

Tongariro National Park-Morgenstund hat Gold im Mund:-)

Der Treck an sich war aber echt der Hammer, supergeile Vulkan - Landschaft und ein bisschen "Herr der Ringe" - Flair. Wir waren vielleicht bzgl. Verpflegung etwas übervorsichtig, aber dass wir alles an Klamotten mit hatten, was der Rucksack so hergibt, war zumindest beim Start ziemlich schlau, da wars nämlich saukalt. Und recht anspruchsvoll war der Weg auch, mit den "Devil's Staircase", der seinen Namen nicht zu unrecht trägt. Für die sicher 60 Jahre alte Dame, die den Weg einfach zweimal gemacht hat, aber anscheinend eher ein lockerer Morgenspaziergang. Nur ihre Mütze hat sie gewechselt zwischen den zwei Durchgängen, von der Ironman - Finisher - Cap zur Marathon - Finisher - Cap.

Da sah noch alles sehr souverän aus.

Devil's Staircase-man dachte gefühlte hundert Mal man hat es geschafft, aber nicht mit dem Teufel.
Wir sind das Ganze dann etwas lockerer angegangen, und haben 6 Stunden gebraucht, natürlich primär, um für euch ein paar schöne Fotos zu schießen. Und sowohl Szenerie als auch das Wetter haben dafür gesorgt, dass sogar meine Bilder ganz gut aussehen. Eine handvoll Wolken am Himmel, ansonsten ein Meer von Blau.

Im South Crater-großer Stein, kleiner Backo.

Die Landschaft war bei all den Strapazen wirklich richtig cool und hat alles wieder gut gemacht!

Red Crater-irgendwie sah das alles ziemlich spacig aus-wie auf dem Mond, auch, wenn wir noch nicht da waren:-)

Das ist die Hälfte des Tracks-hiermit wurden wir belohnt, dann mussten wir umdrehen und uns nochmal den Teufelsstufen widmen, dieses mal runter und es war nicht viel angenehmet:-)

Das war der entspannte Teil zum Auslaufen am Ende-war gefühlt aber auch nochmal ewig...

Nur zum Beweis, dass wir unsere Hintern da auch hoch geschafft haben und nicht die Bilder aus dem Netz gezogen haben:-)

Als wir dann zurück am Campingplatz waren, als Belohnung hatten wir uns in einen Holiday Park eingebucht, waren wir dann aber auch froh, die Wanderschuhe temporär an den Nagel hängen zu können. Morgen gehts dann nach Wellington und dann auf die Fähre auf die Südinsel.

Backo

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