23 Januar 2013

Auckland I Neuseeland.

Kaum in Auckland angekommen, fällt uns bereits am Flughafen die Horde von Menschen auf, die offensichtlich mit eigenem Drahtesel bzw. in diesem Fall wohl eher Karbonesel angereist ist. Am Sonntag würde in Auckland nämlich der Ironman 70.3 (also halbe Ironman – Distanz) stattfinden. Das wollten wir uns auf jeden Fall anschauen, dafür haben wir dann bereits das erste Mal unseren, wenn auch nur grob vorhandenen, Zeitplan angepasst. Etwas komisch fanden wir, dass unsere Campervan – Vermietfirma gänzlich unbekannt war und man uns dementsprechend auch nicht sagen konnte, wo diese ihr Büro hat. Man ließ uns dann aber wenigstens dort anrufen und uns wurde dann ein Abholservice versprochen, der 10 Minuten später dann auch schon vor Ort war. Die Dame, die uns dann zu unserer fahrbaren Heimat für die nächsten 4 Wochen bringen sollte, würde ich jetzt mal nett als wenig kommunikativ beschreiben. Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, ob sie überhaupt schon über das entsprechende Alter zum Führen eines Kraftfahrzeugs verfügte. Das Büro der Vermietfirma glich dann auch eher einer Briefkastenfirma, bei der es für den Briefkasten nicht mehr gereicht hat. Die Formalitäten waren dann auch schnell erledigt, was wohl daran lag, dass diese durch Abwesenheit glänzten. Ein bisschen gewundert hat uns dann aber schon, dass es keine obligatorische Präsentation der bereits bei Übernahme vorliegenden Mängel gab. Im Laufe der Zeit haben wir allerdings gemerkt, dass das durchaus sinnvoll war, dafür hätten wir unseren Aufenthalt in Neuseeland nochmal verlängern müssen.

Alter Schwede, war das eine Bruchbude auf vier Rädern aber wie sagt man so schön: Man bekommt, was man bezahlt. Dass das Piepsen beim Rückwärtsfahren in keiner Weise mit dem Abstand zu einem Objekt im anvisierten Fahrtweg zusammenhängt, haben wir recht schnell bemerkt. Hier wird ausschließlich darauf hingewiesen: „Obacht, Sie fahren rückwärts“, ist ja auch eine wichtige Info. Das Auto hat auch zusätzlich noch eine Knigge-funktion eingebaut. Bereits beim ersten Stopp beim Supermarkt um die Ecke konnte man die Beifahrertür nicht mehr von innen und einmal ins Schloss gefallen auch nicht mehr von außen ohne Zuhilfenahme des Schlüssels öffnen. Auch die normalerweise gemeinschaftlich durchgeführte Zugänglichmachung aller Eingänge durch die Zentralverriegelung machte der sture Bock nicht mehr mit. Sabrina kommt seitdem daher in den Genuss, bei jeder Gelegenheit die Tür aufgehalten zu bekommen. Zur Herstellung eines verschlusstechnischen Gleichgewichts lässt sich dafür die hintere Schiebetür auch nicht mehr von innen verriegeln. Allerdings gibt es eine saucoole Automatikschaltung am Lenker, die fand ich schon in den amerikanischen TV – Hits der 80er ziemlich geil.

Nach dem Einkauf eines ersten Grundstocks für die Reise, mit Rücksicht auf die Tatsache, dass unser Kühlschrank eine handelsübliche, nicht elektrische Kühlbox ist, sind wir erstmal nach Auckland Zitty gefahren, und haben uns mit Infos über die Stadt eingedeckt. Dann sind wir noch ein bisschen durch die Stadt flaniert. Positiv anzumerken ist übrigens, dass Neuseeland deutlich günstiger ist als Australien. Mittlerweile haben wir uns übrigens mit Hilfe von Eis aus dem Supermarkt einen eigenen Kühlschrank gebaut, der auch Frisches 2 – 3 Tage kühl hält.

Da standen schon ein paar ganz nette Bötchen.


Da hätte sich der Backo einmal günstig die Haare schneiden lassen können...


Hafenviertel von Auckland.



Skyline Auckland.

Nachdem wir uns einen stadtnahen Campingplatz gesucht hatten, war der erste Tag auch schon vorbei. Am zweiten Tag sind wir erstmal in die Art Gallery, neben allgemeiner Kunst von neuseeländischen Künstlern gabs da die „Who shot Rock’n’Roll“ - Exhibition, eine Fotoausstellung mit Bildern von, … wer hats erraten?... Musikern. Neben bekanntem Material gabs auch viel zumindest von uns noch nicht gesehenem und sehenswertem.

Nur zum Beweis-wir waren wirklich in einer Kunstausstellung:-)

"Who shot Rock & Roll".

Kunst?!
Dann sind wir nochmal in die Stadt, um schon mal auszubaldowern, von wo wir den Ironman – Wettkampf am Besten verfolgen könnten. Außerdem sind wir noch auf die schlaue Idee gekommen, uns einen Adapter für den Zigarettenanzünder zu besorgen, um während der Fahrt Laptop, Kamera Akku etc. aufzuladen, da Strom Mangelware sein würde in den nächsten Wochen. Und hier war unsere Asienerfahrung anscheinend sehr hilfreich. Da uns der Adapter zu teuer war, hat uns die nette Elektronikfachverkäuferin direkt mal 20$ Rabatt gegeben und beim Ipod – Verbindungskabel noch einmal 5$. Stark! Hätten wir gewusst, dass sich der Zigarettenenzünder nach 20 Minuten in den, zugegebenermaßen sicher wohlverdienten, Ruhestand verabschieden würde, unsere Freude wäre wohl etwas gedämpfter ausgefallen.

Bei unserem anschließenden Ausflug in das Shopping – Center vor Ort sind wir per Zufall auf eine Horde junger Rollbrettsportler aufmerksam geworden, die in einem Rollsportfachgeschäft für Autogramme anstanden. Nach kurzer Nachfrage bei der herumstehenden Fachkraft wurde uns erklärt, dass das DC – Profiteam in der Stadt sei, und später auch noch eine Demo fahren würde. Da ich dachte, dass ich den Bengels auch noch was zeigen könnte, haben wir uns auf die Socken in den Viktoriapark gemacht, wo das ganze Spektakel stattfinden sollte. Und das war dann mal ne andere Nummer als in Sydney, ein monstermäßig großer Skatepark und sicher an die 700 – 800 Leute. Da sich die Skater – Elite standesgemäß Zeit ließ, fühlte sich der ortsansässige Pöbel berufen, die wartende Masse mit einigen Tricks zu bespaßen. Da wir hier ja nicht auf Tony Hawk’s Kindergeburtstag waren, wurden auch ausschließlich die 8-stufige Treppe bearbeitet. Gerade die beiden vielleicht 8- jährigen Bengels, die sich da todesmutig die Stufen runtergeschmissen haben, waren aber echt unterhaltsam.

Der Kleene war ungefähr 8 und schon so unfassbar gut-und vor allen Dingen ziemlich angstfrei.


Da war was los. Witzigerweise hatte ich an dem Tag ein DC Longsleeve vom Schöni an, weil mir kalt war. Aber ich wurde direkt angesprochen, wie lange ich denn schon skate etc.:-)


Der Skate-Park-eigene Hund.

Ich möchte jetzt aber auch niemanden mit Details langweilen, aber was die Profis da abgezogen haben, war schon eine Augenweide und dann doch um einiges spektakulärer als die zwei Kollegen in Sydney. Stellvertretend hier nur mal ein Bild.

Keine Ahnung, wie der Vogel heißt, aber wens interessiert, er macht nen 360 Kickflip :-)

Abends wollten wir dann eigentlich früh in die Kiste, da wir zum Ironman – Start um 6.30 Uhr vor Ort sein wollten. Wir haben uns dann aber bis 1.30 Uhr mit unseren Nachbarn Kai und Freya (jawoll…sic!) aus Deutschland verquatscht, die ihre Tour gerade beendet hatten und uns neben Restbeständen auch sehr hilfreiche Tipps geben konnten. Wir haben dann entschieden, dass der Start sicher gar nicht so spannend wird und sind dann erst gegen 8.30 Uhr los. Da war dann auch ne schöne Atmosphäre mit dem Sieg eines Australiers vor einem Kiwi, kam bei den Neuseeländern natürlich nicht sooo gut an. Gewundert hat uns dann aber doch, wie viele da teilgenommen haben, die weit oberhalb der 65 Jahre und/oder eines adäquaten BMIs waren, gerade bei der zweiten Gruppe fragt man sich ja, was man sich da so reinschaufeln muss, um bei dem Trainingspensum, den so ein Half – Ironman fordert, sein Kampfgewicht zu halten. Trotzdem oder gerade deswegen Hut ab für die Damen und Herren, so ein Ding dann durchzuziehen.

Wechselzone beim Ironman-dass die da noch den Überblick haben, wem was gehört?!

1,9km schwimmen, 90km Fahrrad fahren, 21,1km laufen-das ganze dann bitte unter 4 Stunden...
Nach dem ganzen Sport brauchten wir dann auch wirklich mal ne Erholung und deswegen sollte es am nächsten Tag nach Rotorua gehen.

Backo

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