19 April 2013

Boca Brava I Panama.

Morgens haben wir uns von unserem Grummel Griesgram zum Bus fahren lassen, der uns über Sona, Santiago, Horconcitos und Boca Chica nach Boca Brava bringen sollte. Ging alles auch ziemlich reibungslos, aber die Fahrt von Santiago nach Horconcitos war schon eine Herausforderung. Stellt euch spanische Ballermannmusik vor, über die Norbert Dickel in einer Endlosschleife die letzten 90 Sekunden des Champions League Viertelfinales kommentiert – auf Spanisch versteht sich. Das ganze wird dann mit 120 db durch nicht mehr taufrische, rauschende und britzelnde Lautsprecher gejagt. Man erwischte sich das ein ums andere Mal beim Abwägen der Opportunitätkosten einer plötzlichen Ertaubung. Dazu kam noch, dass die Busfahrer ja einfach niemanden am Straßenrand stehen lassen konnten, so dass die zulässige Menge an Fahrgästen um gut und gerne 100 Prozent überschritten wurde. Nach zwei Stunden mit einem dicken, weiblichen, im Takt der Musik schaukelnden Oma – Bauch deutlich innerhalb meines persönlichen Bereiches und kurz vorm Mord sind wir in Horconcitos angekommen. Von Jimi aber leider keine Spur, also haben wir ein Taxi genommen. Von Boca Chica aus ging es dann die letzten paar 100 Meter mit dem Boot. Bis zum Steg ging auch alles gut. Beim Aussteigen habe ich mich aber etwas mit der Höhe des Rucksacks verschätzt und bin schön Richtung Wasser gesegelt, wo ich vermutlich mit 30 Kilo Gepäck am Balg wie ein Stein gesunken wär. Und vermutlich hätte es auch weder dem Laptop noch der Gitarre besonders gut getan. Durch das beherzte Eingreifen von Sabrina und unserem Steuermann konnte aber Schlimmeres verhindert werden. Der Imageschaden durch solch eine von außen mit ziemlicher Sicherheit unfassbar dämlich aussehende Aktion ist aber dennoch enorm und konnte bis jetzt noch nicht beziffert werden. Zum wiederholten Male haben wir uns aber geschworen, dass dieses andauernde Auf-die-Fresse-legen jetzt endlich aufhören muss.

Der Steg zu unserer Unterkunft aka. der Ort an dem Backo sich ziemlich ungelenk vom Boot bewegt hat.
Aber letztendlich haben wir es ja dann doch heil zum Hotel geschafft. Schön gelegen war es, direkt an der Spitze der kleinen Insel Boca Brava, die zum Meeresnationalpark Golf von Chiriqui gehört.

Unser Restaurant mit Ausblick.

Ich bin ja leider nicht so der Kaffeeliebhaber aber hier dreht sich alles um die Bohne.
Allzu viel gibt’s hier nicht zu tun, hat uns aber nicht gestört. Einen Tag haben wir uns zusammen mit vier Amis – Mutter mit Sohn und Tochter und einer weiteren jungen, mit den anderen nicht verwandten oder verschwägerten Dame – auf eine der unzähligen kleinen Inseln fahren lassen. Dort haben wir uns in der Sonne braten lassen und auch das Wasser brachte bei knappen 30 Grad keine Abkühlung. Aber das sah schon ganz OK aus da.

Hier haben wir einen Ausflug hingemacht-die "Insel" konnte echt einiges. Da war man komplett alleine auf dem kleinen Fleckchen. Sand weiß - Wassertemperatur 30° Wohfühltemperatur.

Naja, man hatte mal wieder einiges an Zeit, um Fotos zu machen.

In 5 Minuten war man um die Insel gelaufen.

Die Pelikane sind so schlau. Da vertreiben die sich die Zeit am Fischerboot und warten bis die armen Männer, was im Netz haben um ihnen das dann zu entwenden.

PANAMA.

Da ich bereits die dritte Sonnenbrille "verlegt" habe werdet Ihr mich jetzt häufiger mit Hut antreffen.

Unser Bootsführer hat jetzt auch nicht den stressigsten Job der Welt...Hat sich mal eben 130$ reingezogen, und dafür den ganzen Tag am Strand rumgehangen.
Die Amis waren aus Boquete, wo sie für ein halbes Jahr wohnen, weil die Mutter der Meinung ist, dass es für Amerikaner auch mal nicht schlecht sei, eine Fremdsprache zu lernen. Bemerkenswerte Einstellung für eine Amerikanerin. Mit denen werden wir uns morgen Abend auch noch mal zum Essen in Boquete treffen.

Ansonsten sind hier wir noch einmal zu einem der Strände gelatscht, und dabei fast zerflossen, hier ist es echt krass schwül.

Hier schwitzt man so-da macht Ihr Euch kein Bild von...
Dafür haben wir aber direkt über uns wieder mal ein paar Brüllaffen gesehen, die sind schon gut.

Wir sind dann noch ein bisschen über unsere Insel getreckt, auf der Suche nach...

...Äffchen.

Überall waren die Herrschaften in den Bäumen am Spielen dran.

Oder am Entspannen.

Und noch ein Äffchen.
Der Strand war leider nicht so schön, und es hat leider ziemlich nach Affen – Aa gerochen*. Dafür gabs aber eine Menge lustiger, unterschiedlicher Krebse, die man bei ihrem Alltagsgeschäft – Baumstamm hoch und runterlatschen, Löcher buddeln - beobachten konnte. So langsam entwickeln wir uns echt zu Fans der eher kleinen Tierchen, die haben auch einiges auf dem Kasten, meint man ja gar nicht so.

Für eine Runde Schiffe versenken im Sand hat der Strand außerdem allemal gereicht. Leider waren Sabrina die Regeln nicht ganz geläufig, was zu häufigen Spielunterbrechungen geführt hat. Ein mehr als einmal gehörter Satz war: „Ich glaub ich hab was falsch gemacht“. Schön auch: „Zwei Schiffe dürfen sich wahrscheinlich nicht überlappen, oder?“ Nun ja, wenn wir davon ausgehen, dass dieses Spiel auch nur ansatzweise die Realität wiederspiegeln soll, würde ich mal sagen: Nein. Außer, bei einem von den beiden handelt es sich um ein U – Boot, und das wäre eine mehr als liberale Auslegung der Regeln.

Bei der Inselerkundung.
Den Rest der Zeit haben wir im Freiluft - Restaurant/Gemeinschaftsraum rumgehangen, und unsere Panama – Planung glatt gezogen. Wens interessiert, wir werden die San Blas – Inseln aus finanziellen und logistischen Gründen knicken, und nach Bocas del Toro fahren, da haben wir eine schöne Unterkunft auf einer der kleineren Inseln, abseits vom Spring Break – Tourismus in der gleichnamigen Provinz – Hauptstadt gefunden. Außerdem hat Sabrina, es geschafft, ihre Sonnenbrille zu verlegen, jetzt gibt’s aber auch keine neue mehr, das war immerhin schon die Dritte. Generell hat bei uns ein bisschen der Schlendrian Einzug gehalten. Weiterhin vermissen wir noch unsere zweite Stirnlampe, einen von meinen Buffs und Sabrinas Leggings bleiben auch weiterhin verschwunden. Ach ja, das Handy haben wir auch in Granada liegen lassen.

Anzumerken ist vielleicht noch, dass ich eines Abends als „Vielfrass“ bezeichnet wurde, weil sich das fälschlicherweise als zu dem gerade – und das möchte ich hier kurz anmerken, in exakt gleichgroße Hälften – geteilten Snickers zugehörig angenommene und von mir verspeiste Kleinteil als Fliege herausgestellt hatte. Man wird sich ja mal irren dürfen. Und in der Natur gibt es ja nun diverse Beispiele für Mimikry. Warum soll es dann nicht auch die Snickers – Fliege geben. Welchen Vorteil sie sich allerdings dadurch in der freien Wildbahn erhofft, weiß ich natürlich nicht. Ich geh auch davon aus, dass sie die nächste Auslosungsrunde im Genpool nicht überstehen wird.

Morgen geht’s dann also weiter nach Boquete, da freu ich mich persönlich schon wie ein Schnitzel, da es da ja ganz exquisiten Kaffee geben soll und auch sonst gibt’s da einiges an Attraktionen.

Backo

P.S. Wie wir finden haben Zebresel dieses Mal eine ihrer besten Performances hingelegt. Ehre, wem Ehre gebührt.

* Gerade aus Spaß mal „Aa“ gegoogelt (fragt mich nicht, warum), das sagt Wikipedia dazu. Lieblingsstelle ist fett markiert. Großartig:
"Aa (oder A-a) ist ein seit Beginn des 19. Jahrhunderts bezeugter kindersprachlicher Ausdruck für Kot. Die Brüder Grimm definierten im Deutschen Wörterbuch:
„aa, m. merda, excrementum, zweisilbig und zweimal betont, ein uraltes wort, dem nur zeugnisse abgehn, anständiger als die gemeinen ausdrücke koth oder dreck, jetzt aber nur wenn mit kindern oder vertraulich gesprochen wird im gebrauch: das ist aa! aa machen, seine nothdurft verrichten.[1]“
Der Ausdruck ist aus der lautmalenden Interjektion a–a substantiviert. Verwendung findet das Wort insbesondere in dem Ausdruck Aa machen.[2]"

In welchem Zustand von Langeweile muss man sich befinden, um diesen Artikel zu verfassen: "Ach, jetzt hab ich jeden Artikel bei Wikipedia durchgelesen, und da hat doch tatsächlich noch niemand was zu Aa geschrieben, ich glaub das mach ich mal eben." (Zu Recht mag sich der ein oder andere Leser jetzt fragen, in welchem Zustand man sich befinden muss, um "Aa" zu googlen, und zu schauen, was denn im Internet schon interessant zu dem Thema geschrieben wurde.)   

1 Kommentar:

  1. Aa, die. Fluss in Herford. Ja, genau, Stadt Enger gehört zum Kreis Herford.

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