09 Dezember 2012

Vientiane I Laos.

Es gibt eine schöne Beschreibung um die Unterschiede zwischen den Ländern in Südostasien zu verdeutlichen. Laut dieser ernten die Vietnamesen den Reis, die Kambodschaner gucken ihm beim Wachsen zu und die Laoten hören ihm beim Wachsen zu. So fühlt man sich dann auch, wenn man in der HAUPTSTATDT von Laos am Flughafen ankommt, und man tatsächlich geschlagene 10 Minuten doof durch die Gegend guckt, bis sich ein Taxifahrer erbarmt, einem Geleit in die Stadt anzubieten. Der versprochene Abholservice vom Hostel hat irgendwie nämlich auch nicht geklappt. War aber auch nicht so schlimm, dafür war unsere Buchung auch noch nicht wirklich im System angekommen, ein Zimmer haben wir aber trotzdem bekommen. Nachdem wir uns da ausgebreitet hatten, haben wir unseren obligatorischen Rundgang durch die Stadt gestartet, und wir wurden mehr als überrascht. Nominal ist Laos noch ärmer als Kambodscha aber zumindest in der Hauptstadt sieht man davon nichts. Hier ist auch offensichtlich der westliche Einfluss der ehemaligen französischen Kolonialherrschaft deutlich größer und nachhaltiger. So richtig sah das gar nicht nach südostasiatischer Stadt aus, wahrscheinlich aber auch dadurch bedingt, das hier in der Tat jede Spur auch nur von einem Fahrzeug okkupiert wird. Wir fühlten uns fast genötigt, ein kleines Picknick auf der Fahrbahn zu veranstalten, möglich wäre das durchaus gewesen.

Die Stadt ist aber sonst echt schnuckelig uns besteht eigentlich nur aus drei großen Straßen mit einigen Querverbindungen.

Wie gesagt-die Laoten hören dem Reis beim Wachsen zu. Also ein Laote ist mit Sicherheit noch nie an nem Herzinfarkt gestorben.


Merry Christmas-is klar bei 35°...

Sehr geschmackvoll...

Vientiane City.

Vientiane City.

Vientiane City.

Vientiane City.
Um auch unserem Bildungsauftrag nachzukommen, sind wir erstmal in den Tempel gewackelt, der laut Lonely Planet auch für den, der den Tempeln eigentlich bereits überdrüssig ist, noch Neues zu bieten haben sollte. Haben wir jetzt auf den ersten Blick nicht so direkt erkennen können, und beim zweiten Blick war man schon durch den Tempel durch. Hätte man sich durchaus sparen können.

Der kleine runde Buddha war unser Highlight in dem "Must-See" Tempel vom Lonely Planet.

Was man sich allerdings nicht sparen sollte, sind die französisch angehauchten Bäckereien, die es hier wie Sand am Meer gibt. Da gibt's jede Menge leckerer Schweinereien, die den Blutzuckerspiegel odentlich nach oben treiben. Treiben lassen wollten wir uns danach auch, eigentlich in einem, zu einem der hochpreisigen Hotels gehörenden, Pool. Allerdings waren uns 20 Dollar dann doch etwas zu viel, daher sind wir ins lokale Freibad getingelt, um ein bisschen nass zu werden. Eher einfach gehalten, aber trotzdem nett, nur ein bisschen weniger Chlor hätte es auch getan, einmal da rein gehüpft und Jacko hätte sich das teure Bleichen sparen können.

Am zweiten Tag sind wir mit dem TukTuk in den Buddha Park gefahren, vorher stand natürlich noch die Verhandlung über den Fahrpreis an, das war dieses Mal sogar echt ziemlich zäh, aber man wurde sich einig. Hätten wir gewusst, was das für eine Tour ist, hätten wir vermutlich noch 10.000 Kip (1€) drauf gelegt. Eigentlich ging es ganz gemächlich los, schön gepflegter Flüsterasphalt, gesittete Fahrweise der andern Verkehrsteilnehmer usw., den umgekippten 30 - Tonner mal außen vor gelassen.

Keine Ahnung wie sie das Ding wieder auf die Beine bekommen haben...
Dann ging es aber los, wie aus dem Nichts gab es nur noch ein Meer aus Schlaglöchern und Hügeln. Und hier darf ich kurz den wertgeschätzten Helge Schneider, bzw. aus seinem Werk "Texas" zitieren: "man tut mir der Popo weh". Abgesehen davon hatten wir auf jeden Fall den Trabi unter den TukTuks erwischt, da hätte man ganz geschmeidig neben her laufen können. Der Buddha Park war dann aber auf jeden Fall die Reise wert, das sah alles ziemlich cool aus.

Vientiane Buddha Park.

Vientiane Buddha Park - damit ihr mal einschätzen könnt, wie riesig die Dinger wirklich sind, hat sich Backo mal nett als Maßstab daneben postiert:-)

Vientiane Buddha Park.

Vientiane Buddha Park.
Nachdem wir uns ungefähr die Hälfte angesehen hatten, kamen dann noch zwei junge Mönche auf uns zu und wolten mit uns ein bisschen Englisch lernen. Haben wir natürlich gerne gemacht, dafür haben sie uns dann noch "Hallo", "Danke" und "Tschüß" aus laotisch beigebracht, gemerkt haben wir uns leider nur "Saabaa - Di" (Hallo). Das ist aber auch nicht so einfach, da es sich wie auch beim Vietnamesischen um eine tonale Sprache handelt. In Vietnamesisch wird das Wort für Kokosnuss, Wassermelone und Anannas übrigens genau gleich geschrieben, nur die Betonung ist anders. Zu (under Guide in Halong Bay, ihr einnert euch) hatte uns die verschiedenen Betonungen mal gesagt...ist klar...dann für mich drei Mal Kokosnuss :-)

Mit den beiden Jungs haben wir erstmal ein paar Vokabeln geübt (inklusive App Übersetzung laotisch-deutsch).

Nach der gemütlichen Rückreise sind wir dann noch mal in die Zitty, um was zu essen, und sind dann in einem relativ teuren (10€ für uns beide), aber sehr netten Rooftop - Restaurant gelandet, wo ich dann auch endlich meinern ersten Laab essen konnte. Einen Tisch weiter saß eine Truppe von 15 - 20 vermutlich Arbeitskollegen, die sich mal richtig voll gemacht haben. Es scheint wohl auch in Laos, genau wie in Kambodscha, gang und gebe zu sein, dass der, der einen Trinkspruch zum Besten gibt, bestimmt, wie viel Prozent des Glases getrunken werden muss. Erstens sind das offenbar ziemlich oft 100% und Zweitens fühlen sich recht viele genötigt, ein Srpüchlein aufzusagen.

Dazu gabs noch Live - Musik von drei Locals, die vor dem Brunnen gespielt haben, und echt gut waren. Wir hatten uns dann noch ein wenig dazu gesetzt um dem Trio zu lauschen, als hinter uns einer Truppe von etwas 20 jungen Laotinnen im selben Outfit in die Bar marschierten. Auf dem Nachhauseweg haben wir dann noch ein Plakat gesehen, auf dem wir das Logo auf dem Outfit wiedererkannt haben, es hatte sich demnach wohl um die Finalistinnen der Miss Laos - Wahl gehandelt. Richtig Prominenz hier im Städtchen.

Backo

1 Kommentar:

  1. Habe mit Renate einen telefonischen Kommentarkurs gemacht - falls du dies lesen kannst, ist dies in Theorie der 3. - "ich lese alle Kommentare und DUUuuu warst nicht dabei" stellte PC Expertin Renate überzeugt fest.
    Ihr schreibt ganz tolle Geschichten, wo man mit freudiger Begeisterung mitreist. Jörg ist voll dabei den interessanten spannenden Ausführungen zu folgen. Lässt bloß nich nach. Insbesondere die coolen zebresel Fotos finde ich entzückend. Freue mich mit Euch jedesmal auf jede Taxiverhandlung, bin froh, das ihr doch so gut Kanu fahren könnt.

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