20 Dezember 2012

Koh Tao I Thailand.

Hallöchen, da sind wir mal wieder, unser letzter Eintrag ist ja jetzt schon ein bisschen her, aber man möge uns verzeihen, wir waren ganz schön im Stress :-)

Luang Prabang: Morgens um 5.30 hat uns ja dann der Bruder unseres Hostel - Besitzers mit seinem TukTuk abgeholt, und uns zum Flughafen gebracht. Wir waren so ziemlich die Ersten, nach und nach kamen immer mehr Touris, da entgegen unserer Vermutung die Strecke Luang Prabang - Bangkok doch nicht so sehr von Businessreisenden frequentiert wird. Eine erschreckend hohe Menge an Leuten hat dann doch auch tatsächlich gefragt, wo es denn wohl zum Check - In ging. Erschreckend aber auch ziemlich lustig, da es sich hier nicht um Frankfurt oder London handelt, und der Flughafen etwa die Größe des Kreuzherrenecks hat oder für die, die dieses schöne Eckkneipchen im Herzen Düsseldorfs nicht kennen, die Größe einer durchschnittlichen Schuhschachtel. Ziemlich gut fanden wir auch, dass die Dame am Check - In ganz professionell die Gatenummer umkringelt hat, da wir sonst wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen gewesen wären, es gab nämlich genau 1 Gate. Hat dann aber doch alles ganz gut geklappt, und wir sind dann pünktlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge losgeflogen. Laos und im speziellen Luang Prabang war wirklich wunderschön, und sollte man unserer Meinunug nach auf einer Südostasienreise nicht auslassen.

Bangkok war dann wieder ziemliches Kontrastprogramm, aber auch interessant, da man nach 6 Wochen Asien das sofort anders wahrnimmt, als bei der ersten Ankunft. Zudem hatten wir ja auch einiges gelernt, und als der nette Herr Taxifahrer partout sein Taxameter nicht anschalten wollte, und er uns auf Nachfrage 250 Baht für die Fahrt abknöpfen wollte, haben wir rigoros gefordert, dass er uns dann bitte rauslassen soll. Zack, warens nur noch 120 Baht. Kehr, Stolz wie Bolle waren wir. Bangkok war aber auch beim zweiten Besuch nicht unser Ding, um einen gewissen Herrn W. aus D. zu zitieren: "Bangkok ist ein Moloch". Überall hängen schon am frühen Nachmittag wirklich abartig betrunkene Menschen rum, in nicht seltenen Fällen ohne die zu einem gepflegten und attraktiven Erscheinungsbild gehörenden Schneidezähne und vorrangig aus den Staaten des Commonwealth kommend, außerdem ist es laut und stinkt. So, das muss ja auch mal gesagt werden. Daher haben wir es uns auch primär in der Lounge unseres Hostels gemütlich gemacht, und unsere weitere Reise geplant, für Silvester haben wir leider aber immer noch keinen Campingplatz, das scheint recht schwierig zu werden, im Zweifelsfall müssen wir uns illegalerweise irgendwo hinstellen, da werden ja auch die Polizisten feiern. Der Nachtzug nach Chumphon, wo die Fähre nach Koh Tao ablegt, war dann auch schon ausgebucht, so dass wir uns entschieden haben, am nächsten Morgen direkt den Bus zu nehmen, auch wenn wir da ein etwas ungutes Gefühl hatten, aufgrund unserer Erfahrung mit Bussen allgemein und den wildesten Geschichten über genau diese Strecke im Speziellen. Nicht selten schleusen die Busunternehmen einen winzig kleinen Thai in das Gepäckfach ein, der dann 6 Stunden Zeit hat, sich durch die diversen Koffer, Taschen und Rucksäcke zu wühlen. Aber nicht mit uns, Kollege, mit den wichtigsten und wertvollsten Dingen am Mann und einer gebrauchten Unnerbux als Abschreckung direkt oben im Rucksack waren wir auf der sicheren Seite. Abends sind wir dann noch zu Burger King, weil wir irgendwie mal wieder Bock auf was anderes als Asia hatten. Das war auf der einen Seite eine sehr weise Entscheidung, weil wir endlich unseren ersten Ladyboy in Thailand gesehen haben, auf der anderen Seite nicht ganz so klug, weil uns danach ziemlich schlecht war. Schön war aber, dass der König direkt an einem Hotel war, und da gabs draußen Livemusik von zwei Jungens und einem Mädel. Die waren auch wieder ziemlich gut, aber die englische Aussprache des Bengels war der absolute Wahnsinn, da stand echt kein Stein auf dem anderen. "Youuuuuu kön teik my Bread away". Wer kennt ihn nicht, den Hit Hero von Enrique Iglesias. Umso beeindruckender, dass die junge Frau (wobei das keine gesicherten Informationen sind, die sah auch ein bisschen Ladyboy - mäßig aus) am Tisch neben uns, jedes Lied mitgesungen hat, offensichtlich ohne den Text auch nur ansatzweise zu kennen. Wir vermuten aber auch, dass die nur die Aufmerksamkeit ihres Freundes errregen wollten, der ihr gegenüber saß und WoW gespielt hat. Nachdem wir uns ein bisschen weiter umgesehen hatten, und uns auffiel, dass da ziemlich viele verstrahlte Leute in nicht selbsterklärenden Kombinationen zusamensaßen, dachen wir, es wäre Zeit zu gehen.
Das dritte Geschlecht bekommt hier auch seine eigene Toilette.
Der Bus am nächsten Morgen hat uns dann erstmal positiv überrascht, alles inklusive der Stoßdämpfer schien zu funktionieren, die Sitze waren großzügig bemessen und man hatte deutlich mehr Beinfreiheit als in Spanien. Voll war er auch nicht ("Ah, voll is in Indien, da is voll") so dass man auch seinen Sitz gemütlich zurückstellen konnte. Das hat dann das neben uns sitzende Pärchen aus Holland auch genutzt und hat die komplette Fahrt einfach mal durchgeratzt, das macht man in unserem Alter so auch nicht mehr. Nach der Busfahrt gings dann auf den Speedkatamaran, vielleicht hätte es uns schon stutzig machen sollen, dass sie vor der Fahrt bereits kleine rote Tüten verteilt haben. Und dann ist der Kapitän losgefahren, und uns schwante, das werden lange 2 Stunden, mein lieber Herr Gesangsverein, ist der über das Wasser gehämmert. Eigentlich sind wir beide nicht wirklich anfällig für Seekrankheit, aber ein bisschen schwummerig wurde einem da schon. Geholfen hat auch nicht, als dann alle um uns herum angefangen haben, zu kotzen. Los gings mit nem kleinen Bengel rechts von uns, der, aufgrund seines Alters von sicher unter einem Jahr, da machen wir ihm keinen Vorwurf, es nicht für nötig gehalten hat, die Tüte zu nutzen, sondern einfach quer über den Boden geballert hat. Seine Schwester hat es ihm dann gleichgetan, aber gesittet ins Tütchen. Auch der coole Typ vor uns, der die Tüte abhelehnt hatte, und zwar mit einer Lässigkeit und Selbstsicherheit, sah gar nicht mehr so cool aus als er Richtung Toilette gelaufen ist. Wir haben es dann aber ohne persönlichen Zwischenfall überstanden, und am Pier wurden wir dann von Westy (Danke an dieser Stelle noch mal an Peter fürs Kontaktherstellen) von unserer Tauchschule "Roctopus" abgeholt. Ziemlich nett und ziemlich verstrahlt. Der hat uns dann zur Tauchschule gebracht, und nachdem wir da alles wegen des Tauchkurses geklärt hatten, auch in unseren Bungalow, geschätzte 30 Meter vom Strand entfernt. Da haben wir es uns dann gemütlich gemacht. Leider ist mir wohl irgendwas, oder wohl eher die Kombination von Burger King und Schaukelboot ziemlich auf den Magen geschlagen. Wunderbar, wir haben uns durch diverse Straßenstände in Asien gefuttert, und ob Hühnchen wirklich immer Hühnchen war, weiß man ja auch nicht... Und ein Doppelwhopper nagelt mich an die Toilette. Da unser Tauchkurs aber erst am nächsten Tag starten sollte, und das auch erst abends und mit dem Anschauen von Lernvideos, war es nicht ganz so wild. Die restliche Zeit bis zum Start unserer Tauchkarriere haben wir damit verbracht, uns die Insel anzusehen, und in meinem Fall, mit Cola trinken und Cracker essen.

Am nächsten Tag sind wir dann zu Roctopus gelaufen und auf den ersten Blick war klar, zwischen Tauch- und Surflehrern scheint es optisch wenig Unterschied zu geben. Unser Favorit war Mitch Bucannon (Name von der Redaktion geändert), ein ziemlich aufgepumpter und nach unserer Schätzung bereits an die 40 Jahre alter Blondschopf, der versucht bei jeder einzelnen Bewegung seines Körpers cool auszusehen. Nichtsdestotrotz sind die dort alle supernett und nach heutigem Wissenstand auch sehr kompetent. Ein Highlight ist übrigens auch einer der Besitzer von Roctopus, Will, ein etwa 2m großes Quadrat, der den ganzen Tag Eiweißshakes trinkt, und vermutlich sogar Hagen Römer ein würdiger Gegner wäre. Unser Tauchlehrer war dann Joe, ein sehr netter Typ aus London. Der hat uns dann alles zum Kurs erklärt und dann haben wir noch zusammen mit zwei dänischen Mädels Line und Elisa und nem Schotten Dario die ersten Video geguckt, sehr viel Information in sehr kurzer Zeit. Abends mussten wir dann noch ein bisschen Hausaufgaben machen, was uns echt viel Zeit gekostet hat, ist ja jetzt auch schon ein paar Jährchen her. Dafür haben wir in unserer deutschen Gewissenhaftigkkeit auch keinen Fehler gemacht. Am nächsten Tag hat uns Joe das ganze Equipment erklärt, da es nachmittags ins Wasser sollte. Da haben wir dann erstmal ein paar Übungen im knietiefen Wasser gemacht, inklusive Sabrinas "Favorit" für den Rest des Kurses, dem Maske-mit-Wasser-fluten-und-leerpusten. Danach sind wir ein bisschen tiefer gegangen, von uns geschätzt 4m, von Joe gemessen, 2,20m. Vor dem ersten Tauchgang stand aber noch das schriftliche Examen, dass wir beide, ich darf es nicht ganz ohne Stolz verkünden, mit 96% bestanden haben. Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass man da auch kaum durchfallen kann, und wenn, dann sollte man vielleicht einfach besser wirklich nicht tauchen gehen. Die zwei Tauchgänge waren dann schon richtig cool, auch wenn man noch ziemlich damit beschäftigt war, das Gelernte umzusetzen, aber die ganze Flora und Fauna ist schon echt beeindruckend und offensichtlich braucht das Gehirn eine ziemlich lange Zeit, um das alles zu verarbeiten, daher hat Frau Irion beschlossen, sich bereits um  20 Uhr schlafen zu legen. Ein bisschen Schönheitsschlaf war aber allerdings auch wichtig, da wir bei unseren letzten beiden Tauchgängen gefilmt werden sollten. Die haben dann auch noch mal richtig Bock gemacht, beim ersten haben wir uns eigentlich nur die ganzen lustigen Fische angesehen und nach einem Walhai Ausschau gehalten, der leider nicht aufgetaucht ist. Beim zweiten haben wir dann ein bisschen Spökes im Wasser gemacht, z.B. Volleyball mit einer der beiden Däninnen als Ball gespielt. Nun waren wir also offiziell Open Water Divers.
Nach dem ersten Tag, an dem man nur versucht hat sich einzureden, dass man nicht stirbt, fanden wir es so mega, dass es jetzt an den nächsten Kurs geht.
Aber da wir es leider wirklich SEHR cool fanden wollen wir weiter machen und haben uns nach reiflicher Überlegung (weil der zweite Tauchkurs leider bisher nicht budgetiert war:-)) dazu entschieden auch noch den Advanced Kurs zu machen, da bekommen wir auch noch einmal 3 Übernachtungen für Lau dazu, 10% Rabatt und ein Roctopus - Shirt, also eigentlich sparen wir Geld. Zumindest nach unserer Kalkulation:-)

Nachdem wir zurück am Tauchshop waren, haben wir mit Line, Elisa und Dario noch zu Abend gespiesen und uns für viertel vor 8 im Choppers verabredet, dort sollte dann auch das Video gezeigt werden und die ganzen Tauchlehrer würden auch da sein. Das Video war dann auch richtig cool, haben davon auch ne Kopie und werden die dann jedem der es sehen will und allen anderen zeigen. Wir machen keine schlechte Figur, wie wir ganz objektiv finden. Im Choppers gabs dann auch Happy Hour, zwei Bier zum Preis von einem.
Lecker und billig:-)
Da hat man dann auch gemerkt, dass Line und Elisa 19 und 20 sind, Red Bull aus Eimern muss ich nicht mehr unbedingt trinken. Dazu gabs dann auch noch Livemusik von einem leicht übergewichtigen Australier aus Melbourne, der sich so wohl seine Tauchgänge finanziert, und der ist mal richtig abgegangen. Wie man mit einer Gitarre, nem Fusspedal als Schlagzeugersatz und einer Stimme so die Hütte abreißen kann, ist mir immer noch ein Rätsel. Der war wirklich unfassbar gut. Danach sind wir noch eine Bar weitergezogen in der wir auch Joe wiedergetroffen haben. Da stand auch ein Pooltisch und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Zeuge des mit Abstand schlechtesten Billardspiels aller Zeiten geworden sind, unglaublich, ich bin mir gar nicht sicher, ob die wussten, dass man die Kugeln in die Löcher versenken muss. Oder, um eine junge, deutsche Frau, die wir mit ihrem 100 Jahre älteren Macker auf Koh Rong Salmoem getroffen haben, zu zitieren (Stellt euch Achselhaare und Birkenstock vor): "We don't play for winning, we only play for fun". Jawoll... Joe, der zu dem Zeitpunkt schon diverse Lampen anhatte, hat uns dann noch ein paar lustige Geschichten erzählt, wie er z.B. unverschuldet an Weihnachten seine Nase gebrochen bekommen hat, als er in eine Faust gerannt ist, die da so in der Gegend rumstand. Wir haben uns dann für den nächsten Tag mit ihm um 12 verabredet, um noch mal die Details zum Kurs zu klären. Dario ist dann auch nach Hause, der war ein bisschen sauer, weil ihm irgendjemand vor dem Choppers  seine Schlappen geklaut hat (in Asien lässt man seine Schuhe draußen stehen). Vermutlich hatte es sich aber nur um eine Verwechslung gehandelt, denn nachdem wir den Laden als letzte verlassen hatten, stand da noch ein herrenloses Paar Havaianas, die hat er sich dann geschnappt. 

Heute sind wir dann so um 11.30 zu Roctopus hoch, da Joe meinte, er wär ab 11 da, von ihm allerdings keine Spur, seine Freundin meinte aber, der würde wohl heute eher nicht kommen (der Wortlaut war:er ist bewusstlos:-)). War wohl noch länger gestern. War aber auch nicht ganz so schlimm, weil es 1.eigentlich sein freier Tag war und wir 2.das meiste schon geklärt hatten. Morgen gehts dann also um 12 Uhr weiter. Leider haben wir in den letzten Tagen wenig bis gar keine Bilder gemacht, das holen wir aber nach, und wir werden auf zwei Tauchgängen auch eine Kamera dabei haben, und hoffen dass wir das dann soweit im Griff haben, dass auch was auf den Fotos drauf ist außer Wasser.

Backo

2 Kommentare:

  1. Ich bin stolz auf eure genialen "Saumagen". Eure Intelligenz ist eh unumstritten und jetzt noch einmal bestätigt.
    Viel spaß bei Euren Unterwassertouren.
    Bin gespannt was Weihnachten auf Euch zu kommt.

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  2. schön, dass ihr wieder aufgetaucht seid!glückwunch zum Tauchschein und weiterhin viel Spass!
    Lg.Mum

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