26 Dezember 2012

Koh Tao I Thailand II.

Nach einem Tag Pause, an dem wir irgendwie nichts gemacht haben, gings dann los mit dem Advanced Kurs. Dafür hatten wir dieses Mal leider Joe nicht als unseren Privatlehrer, da Helen und Daniel aus England, die gerade für 1 Jahr unterwegs sind, auch noch mit von der Partie waren. Helen war supernett, Daniel ein ziemlicher Aufschneider im Teddybärkörper, der für 50 Tauchgänge ziemlich wenig wusste, und Joe ziemlich auf die Nerven gegangen ist, weil er immer eher sein eigenes Ding gemacht hat. Am ersten Tag standen dann drei Tauchgänge an: Buoyancy (austarieren des Auftriebs, so dass man quasi schwebt :-)), Fish ID und Night Dive. Ersterer war ziemlich witzig, da man auch wieder ein paar lustige Spielchen gemacht hat, wie z.b. unter Wasser Wettrennen. Sabrina war beim Rennen ziemlich gut, hätte sie die Finnen nicht am Anfang als Bremsfallschirme benutzt, hätte es wohl für die Goldmedaille gereicht.

Ich arbeite an meinem "hydrostatischen Gleichgewicht".
Fish ID war auch ziemlich cool, wir hatten jeder ein Heftchen mit den diversen Fischen und Korallen und mussten die dann jeweils identifizieren. Krass, wie viel verschiedenes Gepflanz und Getier man da so sieht, fällt einem sonst gar nicht so auf. Danach sind wir dann zurück in den Hafen, um die restlichen Taucher abzuladen und nach einer kleinen Stärkung sind wir noch mal raus, um im Dunkeln zu tauchen, das war auch witzig, wobei man deutlich mehr sieht, als befürchtet, an dieser Stelle herzlichen Dank an den Mann im Mond und natürlich den Erfinder der Taschenlampe. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag dann zu einem Wrack zum Tauchen, wir haben uns dann aber entschieden, wieder einen Tag Pause zu machen und Sonntag mit zu "Sail Rock" zu fahren, dem angeblich "besten Dive Site im Golf von Thailand". Na dann... Das kostete dann natürlich wieder einen kleinen Aufschlag, war aber auch inklusive Frühstück und Mittagessen, da Sail Rock 2 Stunden Bootsfahrt entfernt liegt. Just an diesem Tage wurde aber eine nicht unerhebliche Menge an Geld auf unser Konto überwiesen, welches unser Budgetproblem, mit einem Schlag gelöst hat, also alles richtig gemacht:-)

Die Fahrt nach Sail Rock war dann doch durchaus herausfordernd für Magen und Selbstbeherrschung und wohl zu viel für einen Brasilianer, der sein Frühstück definitiv nicht der Haben-Seite seiner Kalorienbilanz hinzufügen konnte. Trotzdem Hut ab, der Kollege hat sogar direkt vor dem Sprung ins Wasser noch ein kleinen Bäuerchen gemacht, ist dann aber dennoch reingehüpft. Bevor wir ins Wasser durften, mussten wir noch eine kleine Aufgabe lösen. Joe hat uns eine kleine Tafel gegeben, auf der die Zahlen 1 - 20 ungeordnet zu finden waren. Hier ein kurzer Dank an meine Eltern, die mich dann doch dazu bewogen haben, meine Schullaufbahn nicht nach dem sicheren Bewegen im Zahlenraum bis 10 abzubrechen, da hätte ich aber alt ausgesehen. Wir mussten dann auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge auf die Zahlen tippen und uns bei ungeraden an die Nase, bei geraden Zahlen an die Stirn tippen. Das ganze natürlich auf Zeit. Hintergrund war, dass jetzt der Deep Dive anstand, und es ab einer bestimmten Tiefe zur Nitrogen Narcosis, dem sogenannten Tiefenrausch kommen kann, bei dem das Gehirn nicht mehr zu 100% arbeitet, wie es das an der Wasseroberfläche tut. Sabrina hat mit 22 Sekunden ziemlich ordentlich vorgelegt, ich war mit meinen 26 aber auch ganz zufrieden, am schlauesten hat es eigentlich Daniel gemacht, der hat schon über Wasser 45 Sekunden gebraucht, das konnte in 30 Metern Tiefe eigentlich auch nicht schlechter werden. Es könnte natürlich auch sein, was vermutlich sogar wahrscheinlicher ist, dass sein Gehirn schon über Wasser nur auf Sparflamme arbeitet. Leider sind wir nicht wirklich in den Genuss des Tiefenrausches gekommen, das soll nämlich wohl auch ganz lustig sein, so ein bisschen wie nach einer Handvoll Bieren. Auch bei der Aufgabe waren wir ziemlich flott unterwegs, wir scheinen also mit der Anti - Nitrogen - Superpower ausgestatten zu sein, oder unser Gehirn arbeitet über Wasser genauso schlecht wie unter Wasser, das kann man sich jetzt aussuchen. :-)


Auf 30m leider ohne Tiefenrausch für uns beide:-)
Das mit der Unterwasserkamera war übrigens echt nicht so einfach, wie man denkt. Auch wenn wir nicht mehr ausschließlich mit Überleben beschäftigt waren, freut man sich ja immer noch so doll, wenn man einen lustigen Fisch sieht, dass man entweder vergisst, den auch abzulichten, oder so stark wackelt, dass es aussieht, wie eins von den 3-D Bildern, die in den späten 90ern so angesagt waren. Vielleicht sollten wir uns die nochmal mit einer 3-D Brille angucken. Für mich war das allerding auch keine Überraschung, da meine Fotos über Wasser schon ziemlich beschissen sind, daher möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass das dritte Bild von mir angefertigt wurde.
Das mit der Unterwasserfotografie habe ich nur so bedingt hinbekommen-das müsst Ihr Euch noch 100.000 mal schöner vorstellen.

So wahnsinnig viele Fische sind da unterwegs, dass man häufiger mal mit bzw in einem kompletten Schwarm schwimmen kann (hier: große Barracudas).

So schön sind die...

Fisch, Fische...

überall Fischschwärme.

Meine Lieblingskorallen:-)
Das war unser letzter AA Tauchgang-da konnte man durch einen Kamin schwimmen, der Ein/Ausgänge bei 18m, 12m und 6m hatte. So sah das dann aus, wenn man oben rausgekommen ist.

Man darf uns jetzt Advanced Adventurers nennen;-)
Auf der Rückfahrt habe ich mich noch mit einer Österreicherin unterhalten, bei der wir schon relativ schnell bemerkt hatten, dass die nicht alle Latten auf dem Zaun hatte. Der Eindruck hat sich dann auch bestätigt, die war echt ziemlich durchgeschossen, aber war ne witzige Unterhaltung, ich konnte allerdings nicht immer ganz folgen, Quintessenz war aber, dass sie eigentlich bald nach Hause wollte, ihr das Tauchen aber so gut gefallen hat, dass die jetzt ihr Auto von Freunden verkaufen lässt und weiterreist und -taucht. Ihre Oma findet das übrigens nicht so gut :-)
Kaum zurück bei Roctopus haben wir uns, es war ja schließlich Weihnachten, noch zwei letzte Tauchgänge am nächsten Tag geschenkt. :-) Komischerweise ist uns dann abends aufgefallen, dass wir uns tierisch den Pelz verbrannt hatten. Völlig überraschend, wir hatten uns doch morgens großflächig mit 15er Sonnencreme eingeschmiert. Dass man sich da bei kühlen 35 Grad mittags oben ohne nach 2 Tauchgängen mit Neopren an und aus und nach gerade mal 2 Stunden auf dem Sonnendeck so dermaßen verbrüht, kann ja keiner ahnen. Bei Sabrina beschränken sich die betroffenen Stellen auf die Arme. Mir hatte die Sonne allerdings ein schönes großflächiges, rotes Tattoo auf den Rücken gestochen, und vorne hatte sie zur Auflockerung genau einen Streifen um den Bauchnabel freigelassen, damit es auch maximal behämmert aussieht. Auch Joe hatte sich exakt die selben Stellen verbrannt, was uns ein besseres Gefühl gegeben hat, der müsste es jetzt aber auch wirklich besser wissen. Aber er kann dann wohl so ganz doch nicht aus seiner englischen Haut.

Am heiligen Abend sind wir dann morgens zu unserem vorerst letzten beiden Tauchgängen aufgebrochen. Da unsere Ausbildung fürs Erste beendet war, sind wir mit Britt runtergegangen, die in Koh Tao ihren Divemaster gemacht hat, hier einen Italiener kennengelernt hat, und diesen unter Wasser geheiratet hat. Sie ist übrigens seit 7 Monaten hier, das nenn ich mal Nägel mit Köppen machen. Aber wie man bei uns Loddar sieht, kann sowas ja auch klappen... 5 mal... Britt war auf jeden Fall auch supernett, aber jetzt als "Advanced Adventurerer" war es ein etwas anderes Erlebnis, da sie natürlich weniger auf uns aufgepasst hat als Joe während unserer Kurse, wir mussten dann schon auch ein bisschen auf unsere Luft achten und so. Ich bin dann auch mit 10 Bar in der Flasche wieder oben angekommen. Zur besseren Einordnung, man geht mit 200 runter und soll eigentlich mit wenigstens 30 wieder hoch kommen. Nun ja, ist ja alles gut gegangen. Abends sind wir dann noch in die Kneipe gegangen wo immer die Videos von den Open Water Tauchleuten gezeigt werden. An dem Tag war auch wieder eine Gruppe mit uns auf dem Boot, die ihren Schein gemacht hat. Unser Videohighlight war auf jeden Fall, als die eine Schweizerin vom Sonnendeck ins Wasser gesprungen ist (ein bißchen spektakulär soll so ein Filmchen ja schon sein), ausgerutscht ist und mit nem fetten Bauchplatschers ins Wasser geflogen ist und ihre Füße die Rehling nur um ca. 10 cm verpasst haben. Wir sind dann noch mit einem australischen Pärchen, die an dem Tag auch ihren Schein gemacht haben, was futtern gegangen und dann auch recht zeitnah packen und ins Bettchen-am nächsten Morgen sollte es ja zurück nach Bangkok gehen. Der Abschied von Koh Tao ist uns dann auch tatsächlich schwer gefallen. Man hatte sich da nach 10 Tagen schon echt gut eingelebt, und das Tauchen hat unfassbar viel Bock gemacht, auch ohne Schildkröten, Wal- oder Bullenhaie (auf letztere hätte Sabrina, im Gegensatz zu mir, aber sowieso nicht so richtig Lust gehabt:-))

Die Fähre zurück nach Chumporn war dann wieder eher was für den Bereich Muss-man-nicht-haben, mit 4 Meterwellen und vielen brechenden Leuten (wir habens geschafft uns nicht anstecken zu lassen). Wir dachten übrigens immer, es hieße Chumpon, der richtige Name ist aber deutlich witziger. Was mich zu einer Geschichte bringt, die ich bis jetzt irgendwie vergessen habe unterzubringen. In Bangkok gibt es laut Lonely Planet eine Thai-Dame, die Poo genannt wird (Thai für Krebs/Krabbe) und Kochkurse in Bangkoks größtem Slum anbietet. Und jetzt kommts, ratet mal wie die dazugehörige Website heißt? Natürlich...!www.cookingwithpoo.com. Und das dazugehörige Kochbuch heißt natürlich auch so. Ist das geil? Der absolute Hammer, man fragt sich ja schon bei der Anzahl an Rechtschreibfehlern in einem durchschnittlichen chinesischen Restaurant in Deutschland, warum die da nicht mal einen Muttersprachler drüber schauen lassen, aber sowas? Warum hilft denn der netten Dame nicht mal einer. Zumindest vom Lonely Planet hatte ich, wenn schon nicht einen kleinen Wink mit dem sprachlichen Zaunpfahl in Richtung von Poo, zumindest erwartet, dass sie die pfiffige Namensgebung mal in ihrem Heftchen erwähnen. Ein bisschen Recherche hat übrigens ergeben, dass sie sogar dieses Jahr den Diagram Prize für den skurilsten Buchtitel gewonnen hat und ihr dieser Name sogar beim Unternehmen hilft, also braucht ihr kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ihr kurz geschmunzelt habt. Aber ich schweife ab, zurück zu Chumporn:
Nachdem wir uns dann noch durch eine heterogen bescheuerte Gruppe Deutscher navigieren mussten (abgesehen davon, dass das auch mit 16 nicht tragbar ist, mit 60 steht ein ultrakurzer, neongelber Stretch-Rock definitiv nicht mehr zur Debatte, etwas konservativ, das wissen wir, aber wenn ihr es gesehen hättet, würdet ihr uns zustimmen), saßen wir dann im Bus nach Bangkok, der uns zügig in 7,5 Stunden ans Ziel gebracht hat. Heute haben wir dann eigentlich nur am Pool rumgehangen, noch ein paar kleine Besorgungen getätigt und das erste Päckchen mit überflüssigen Materialien Richtung Deutschland geschickt. Morgen geht's dann nach Adelaide, Australien.

Bis bald Südostasien, war schön gewesen mit Dir!

Aber vorher müssen wir noch, und jetzt aufgepasst, Sabrina ein Facebookprofil anlegen. Jawoll ihr habt richtig gehört, die Krake namens Social Web hat Frau Irion letztendlich doch mit ihren Tentakeln bekommen. Anmerkungen dazu, auch gerne deftiger Natur, sind herzlich willkommen, was mussten wir mit-dem-Strom-Schwimmer uns alles anhören:-) Ihr Argument ist übrigens, dass sie jetzt auf der Reise den eigentlich Sinn verstanden hat und dass das ja durchaus hilfreich sein kann. Mir ist gerade leider entfallen, in welcher Branche Sabrina arbeitet, kann jemand weiterhelfen?

Backo

22 Dezember 2012

In eigener Sache.



20 Dezember 2012

Koh Tao I Thailand.

Hallöchen, da sind wir mal wieder, unser letzter Eintrag ist ja jetzt schon ein bisschen her, aber man möge uns verzeihen, wir waren ganz schön im Stress :-)

Luang Prabang: Morgens um 5.30 hat uns ja dann der Bruder unseres Hostel - Besitzers mit seinem TukTuk abgeholt, und uns zum Flughafen gebracht. Wir waren so ziemlich die Ersten, nach und nach kamen immer mehr Touris, da entgegen unserer Vermutung die Strecke Luang Prabang - Bangkok doch nicht so sehr von Businessreisenden frequentiert wird. Eine erschreckend hohe Menge an Leuten hat dann doch auch tatsächlich gefragt, wo es denn wohl zum Check - In ging. Erschreckend aber auch ziemlich lustig, da es sich hier nicht um Frankfurt oder London handelt, und der Flughafen etwa die Größe des Kreuzherrenecks hat oder für die, die dieses schöne Eckkneipchen im Herzen Düsseldorfs nicht kennen, die Größe einer durchschnittlichen Schuhschachtel. Ziemlich gut fanden wir auch, dass die Dame am Check - In ganz professionell die Gatenummer umkringelt hat, da wir sonst wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen gewesen wären, es gab nämlich genau 1 Gate. Hat dann aber doch alles ganz gut geklappt, und wir sind dann pünktlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge losgeflogen. Laos und im speziellen Luang Prabang war wirklich wunderschön, und sollte man unserer Meinunug nach auf einer Südostasienreise nicht auslassen.

Bangkok war dann wieder ziemliches Kontrastprogramm, aber auch interessant, da man nach 6 Wochen Asien das sofort anders wahrnimmt, als bei der ersten Ankunft. Zudem hatten wir ja auch einiges gelernt, und als der nette Herr Taxifahrer partout sein Taxameter nicht anschalten wollte, und er uns auf Nachfrage 250 Baht für die Fahrt abknöpfen wollte, haben wir rigoros gefordert, dass er uns dann bitte rauslassen soll. Zack, warens nur noch 120 Baht. Kehr, Stolz wie Bolle waren wir. Bangkok war aber auch beim zweiten Besuch nicht unser Ding, um einen gewissen Herrn W. aus D. zu zitieren: "Bangkok ist ein Moloch". Überall hängen schon am frühen Nachmittag wirklich abartig betrunkene Menschen rum, in nicht seltenen Fällen ohne die zu einem gepflegten und attraktiven Erscheinungsbild gehörenden Schneidezähne und vorrangig aus den Staaten des Commonwealth kommend, außerdem ist es laut und stinkt. So, das muss ja auch mal gesagt werden. Daher haben wir es uns auch primär in der Lounge unseres Hostels gemütlich gemacht, und unsere weitere Reise geplant, für Silvester haben wir leider aber immer noch keinen Campingplatz, das scheint recht schwierig zu werden, im Zweifelsfall müssen wir uns illegalerweise irgendwo hinstellen, da werden ja auch die Polizisten feiern. Der Nachtzug nach Chumphon, wo die Fähre nach Koh Tao ablegt, war dann auch schon ausgebucht, so dass wir uns entschieden haben, am nächsten Morgen direkt den Bus zu nehmen, auch wenn wir da ein etwas ungutes Gefühl hatten, aufgrund unserer Erfahrung mit Bussen allgemein und den wildesten Geschichten über genau diese Strecke im Speziellen. Nicht selten schleusen die Busunternehmen einen winzig kleinen Thai in das Gepäckfach ein, der dann 6 Stunden Zeit hat, sich durch die diversen Koffer, Taschen und Rucksäcke zu wühlen. Aber nicht mit uns, Kollege, mit den wichtigsten und wertvollsten Dingen am Mann und einer gebrauchten Unnerbux als Abschreckung direkt oben im Rucksack waren wir auf der sicheren Seite. Abends sind wir dann noch zu Burger King, weil wir irgendwie mal wieder Bock auf was anderes als Asia hatten. Das war auf der einen Seite eine sehr weise Entscheidung, weil wir endlich unseren ersten Ladyboy in Thailand gesehen haben, auf der anderen Seite nicht ganz so klug, weil uns danach ziemlich schlecht war. Schön war aber, dass der König direkt an einem Hotel war, und da gabs draußen Livemusik von zwei Jungens und einem Mädel. Die waren auch wieder ziemlich gut, aber die englische Aussprache des Bengels war der absolute Wahnsinn, da stand echt kein Stein auf dem anderen. "Youuuuuu kön teik my Bread away". Wer kennt ihn nicht, den Hit Hero von Enrique Iglesias. Umso beeindruckender, dass die junge Frau (wobei das keine gesicherten Informationen sind, die sah auch ein bisschen Ladyboy - mäßig aus) am Tisch neben uns, jedes Lied mitgesungen hat, offensichtlich ohne den Text auch nur ansatzweise zu kennen. Wir vermuten aber auch, dass die nur die Aufmerksamkeit ihres Freundes errregen wollten, der ihr gegenüber saß und WoW gespielt hat. Nachdem wir uns ein bisschen weiter umgesehen hatten, und uns auffiel, dass da ziemlich viele verstrahlte Leute in nicht selbsterklärenden Kombinationen zusamensaßen, dachen wir, es wäre Zeit zu gehen.
Das dritte Geschlecht bekommt hier auch seine eigene Toilette.
Der Bus am nächsten Morgen hat uns dann erstmal positiv überrascht, alles inklusive der Stoßdämpfer schien zu funktionieren, die Sitze waren großzügig bemessen und man hatte deutlich mehr Beinfreiheit als in Spanien. Voll war er auch nicht ("Ah, voll is in Indien, da is voll") so dass man auch seinen Sitz gemütlich zurückstellen konnte. Das hat dann das neben uns sitzende Pärchen aus Holland auch genutzt und hat die komplette Fahrt einfach mal durchgeratzt, das macht man in unserem Alter so auch nicht mehr. Nach der Busfahrt gings dann auf den Speedkatamaran, vielleicht hätte es uns schon stutzig machen sollen, dass sie vor der Fahrt bereits kleine rote Tüten verteilt haben. Und dann ist der Kapitän losgefahren, und uns schwante, das werden lange 2 Stunden, mein lieber Herr Gesangsverein, ist der über das Wasser gehämmert. Eigentlich sind wir beide nicht wirklich anfällig für Seekrankheit, aber ein bisschen schwummerig wurde einem da schon. Geholfen hat auch nicht, als dann alle um uns herum angefangen haben, zu kotzen. Los gings mit nem kleinen Bengel rechts von uns, der, aufgrund seines Alters von sicher unter einem Jahr, da machen wir ihm keinen Vorwurf, es nicht für nötig gehalten hat, die Tüte zu nutzen, sondern einfach quer über den Boden geballert hat. Seine Schwester hat es ihm dann gleichgetan, aber gesittet ins Tütchen. Auch der coole Typ vor uns, der die Tüte abhelehnt hatte, und zwar mit einer Lässigkeit und Selbstsicherheit, sah gar nicht mehr so cool aus als er Richtung Toilette gelaufen ist. Wir haben es dann aber ohne persönlichen Zwischenfall überstanden, und am Pier wurden wir dann von Westy (Danke an dieser Stelle noch mal an Peter fürs Kontaktherstellen) von unserer Tauchschule "Roctopus" abgeholt. Ziemlich nett und ziemlich verstrahlt. Der hat uns dann zur Tauchschule gebracht, und nachdem wir da alles wegen des Tauchkurses geklärt hatten, auch in unseren Bungalow, geschätzte 30 Meter vom Strand entfernt. Da haben wir es uns dann gemütlich gemacht. Leider ist mir wohl irgendwas, oder wohl eher die Kombination von Burger King und Schaukelboot ziemlich auf den Magen geschlagen. Wunderbar, wir haben uns durch diverse Straßenstände in Asien gefuttert, und ob Hühnchen wirklich immer Hühnchen war, weiß man ja auch nicht... Und ein Doppelwhopper nagelt mich an die Toilette. Da unser Tauchkurs aber erst am nächsten Tag starten sollte, und das auch erst abends und mit dem Anschauen von Lernvideos, war es nicht ganz so wild. Die restliche Zeit bis zum Start unserer Tauchkarriere haben wir damit verbracht, uns die Insel anzusehen, und in meinem Fall, mit Cola trinken und Cracker essen.

Am nächsten Tag sind wir dann zu Roctopus gelaufen und auf den ersten Blick war klar, zwischen Tauch- und Surflehrern scheint es optisch wenig Unterschied zu geben. Unser Favorit war Mitch Bucannon (Name von der Redaktion geändert), ein ziemlich aufgepumpter und nach unserer Schätzung bereits an die 40 Jahre alter Blondschopf, der versucht bei jeder einzelnen Bewegung seines Körpers cool auszusehen. Nichtsdestotrotz sind die dort alle supernett und nach heutigem Wissenstand auch sehr kompetent. Ein Highlight ist übrigens auch einer der Besitzer von Roctopus, Will, ein etwa 2m großes Quadrat, der den ganzen Tag Eiweißshakes trinkt, und vermutlich sogar Hagen Römer ein würdiger Gegner wäre. Unser Tauchlehrer war dann Joe, ein sehr netter Typ aus London. Der hat uns dann alles zum Kurs erklärt und dann haben wir noch zusammen mit zwei dänischen Mädels Line und Elisa und nem Schotten Dario die ersten Video geguckt, sehr viel Information in sehr kurzer Zeit. Abends mussten wir dann noch ein bisschen Hausaufgaben machen, was uns echt viel Zeit gekostet hat, ist ja jetzt auch schon ein paar Jährchen her. Dafür haben wir in unserer deutschen Gewissenhaftigkkeit auch keinen Fehler gemacht. Am nächsten Tag hat uns Joe das ganze Equipment erklärt, da es nachmittags ins Wasser sollte. Da haben wir dann erstmal ein paar Übungen im knietiefen Wasser gemacht, inklusive Sabrinas "Favorit" für den Rest des Kurses, dem Maske-mit-Wasser-fluten-und-leerpusten. Danach sind wir ein bisschen tiefer gegangen, von uns geschätzt 4m, von Joe gemessen, 2,20m. Vor dem ersten Tauchgang stand aber noch das schriftliche Examen, dass wir beide, ich darf es nicht ganz ohne Stolz verkünden, mit 96% bestanden haben. Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass man da auch kaum durchfallen kann, und wenn, dann sollte man vielleicht einfach besser wirklich nicht tauchen gehen. Die zwei Tauchgänge waren dann schon richtig cool, auch wenn man noch ziemlich damit beschäftigt war, das Gelernte umzusetzen, aber die ganze Flora und Fauna ist schon echt beeindruckend und offensichtlich braucht das Gehirn eine ziemlich lange Zeit, um das alles zu verarbeiten, daher hat Frau Irion beschlossen, sich bereits um  20 Uhr schlafen zu legen. Ein bisschen Schönheitsschlaf war aber allerdings auch wichtig, da wir bei unseren letzten beiden Tauchgängen gefilmt werden sollten. Die haben dann auch noch mal richtig Bock gemacht, beim ersten haben wir uns eigentlich nur die ganzen lustigen Fische angesehen und nach einem Walhai Ausschau gehalten, der leider nicht aufgetaucht ist. Beim zweiten haben wir dann ein bisschen Spökes im Wasser gemacht, z.B. Volleyball mit einer der beiden Däninnen als Ball gespielt. Nun waren wir also offiziell Open Water Divers.
Nach dem ersten Tag, an dem man nur versucht hat sich einzureden, dass man nicht stirbt, fanden wir es so mega, dass es jetzt an den nächsten Kurs geht.
Aber da wir es leider wirklich SEHR cool fanden wollen wir weiter machen und haben uns nach reiflicher Überlegung (weil der zweite Tauchkurs leider bisher nicht budgetiert war:-)) dazu entschieden auch noch den Advanced Kurs zu machen, da bekommen wir auch noch einmal 3 Übernachtungen für Lau dazu, 10% Rabatt und ein Roctopus - Shirt, also eigentlich sparen wir Geld. Zumindest nach unserer Kalkulation:-)

Nachdem wir zurück am Tauchshop waren, haben wir mit Line, Elisa und Dario noch zu Abend gespiesen und uns für viertel vor 8 im Choppers verabredet, dort sollte dann auch das Video gezeigt werden und die ganzen Tauchlehrer würden auch da sein. Das Video war dann auch richtig cool, haben davon auch ne Kopie und werden die dann jedem der es sehen will und allen anderen zeigen. Wir machen keine schlechte Figur, wie wir ganz objektiv finden. Im Choppers gabs dann auch Happy Hour, zwei Bier zum Preis von einem.
Lecker und billig:-)
Da hat man dann auch gemerkt, dass Line und Elisa 19 und 20 sind, Red Bull aus Eimern muss ich nicht mehr unbedingt trinken. Dazu gabs dann auch noch Livemusik von einem leicht übergewichtigen Australier aus Melbourne, der sich so wohl seine Tauchgänge finanziert, und der ist mal richtig abgegangen. Wie man mit einer Gitarre, nem Fusspedal als Schlagzeugersatz und einer Stimme so die Hütte abreißen kann, ist mir immer noch ein Rätsel. Der war wirklich unfassbar gut. Danach sind wir noch eine Bar weitergezogen in der wir auch Joe wiedergetroffen haben. Da stand auch ein Pooltisch und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir Zeuge des mit Abstand schlechtesten Billardspiels aller Zeiten geworden sind, unglaublich, ich bin mir gar nicht sicher, ob die wussten, dass man die Kugeln in die Löcher versenken muss. Oder, um eine junge, deutsche Frau, die wir mit ihrem 100 Jahre älteren Macker auf Koh Rong Salmoem getroffen haben, zu zitieren (Stellt euch Achselhaare und Birkenstock vor): "We don't play for winning, we only play for fun". Jawoll... Joe, der zu dem Zeitpunkt schon diverse Lampen anhatte, hat uns dann noch ein paar lustige Geschichten erzählt, wie er z.B. unverschuldet an Weihnachten seine Nase gebrochen bekommen hat, als er in eine Faust gerannt ist, die da so in der Gegend rumstand. Wir haben uns dann für den nächsten Tag mit ihm um 12 verabredet, um noch mal die Details zum Kurs zu klären. Dario ist dann auch nach Hause, der war ein bisschen sauer, weil ihm irgendjemand vor dem Choppers  seine Schlappen geklaut hat (in Asien lässt man seine Schuhe draußen stehen). Vermutlich hatte es sich aber nur um eine Verwechslung gehandelt, denn nachdem wir den Laden als letzte verlassen hatten, stand da noch ein herrenloses Paar Havaianas, die hat er sich dann geschnappt. 

Heute sind wir dann so um 11.30 zu Roctopus hoch, da Joe meinte, er wär ab 11 da, von ihm allerdings keine Spur, seine Freundin meinte aber, der würde wohl heute eher nicht kommen (der Wortlaut war:er ist bewusstlos:-)). War wohl noch länger gestern. War aber auch nicht ganz so schlimm, weil es 1.eigentlich sein freier Tag war und wir 2.das meiste schon geklärt hatten. Morgen gehts dann also um 12 Uhr weiter. Leider haben wir in den letzten Tagen wenig bis gar keine Bilder gemacht, das holen wir aber nach, und wir werden auf zwei Tauchgängen auch eine Kamera dabei haben, und hoffen dass wir das dann soweit im Griff haben, dass auch was auf den Fotos drauf ist außer Wasser.

Backo

14 Dezember 2012

Luang Prabang I Laos.

Nach Vang Vieng sollte es also nach Luang Prabang gehen, mir war bis vor Kurzem nicht bewusst, dass es sich hier um eine Stadt handelt, ich dachte, es wär ein Restaurant in Düsseldorf. Na ja, man wird so alt wie ne Kuh ... usw. Genau genommen handelt es sich hier sogar um eine Stadt die nunmehr seit 17 Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Zu allererst mussten wir aber natürlich wieder dorthin kommen. Zu der Fahrt nur so viel: 160km – 9 Stunden und nein, wir waren nicht mit dem Fahrrad unterwegs, sondern mit dem VIP -Bus. Aber eine Sache war dann doch noch ganz witzig und erwähnenswert. Wir hatten die Tickets wieder übers Hostel gebucht, und auf dem Ticket stand, dass es Snacks, Getränke und Erfrischungstücher und eine Klimaanlage geben würde. Außerdem war noch ein Coupon für ein Essen an das Ticket getackert. Wir fühlten uns schon wieder an die glorreichen Zeiten mit dem Mekong Express erinnert. Unser Abholservice hat dann alle Tickets eingesammelt, wir vermuteten, um das alles in das elektronische System zu übertragen. Da wurden wir aber eines besseren belehrt, als wir die Tickets zurückbekamen, der Coupon fehlte und die Zeilen über die zu erwartenden Annehmlichkeiten kurzerhand durchgestrichen wurden. Ne Klimaanlage gabs natürlich auch nicht, dafür aber komische Eisenstangen, die sich durch den Boden vor meinem Sitz gebohrt haben. J

Wenn der Bus auch nicht VIP war, die Landschaft war es - Very Impressive Panorama.
Für Luang Prabang hatten wir das erste Mal keine Unterkunft im Voraus reserviert, „das wird schon“, dachten wir in unserem jugendlichen Leichtsinn. Aber von wegen, alle Hostels waren voll und da es schon relativ spät war, kam auch die Sperrstunde um halb Zwölf immer näher. Daher haben wir uns entschlossen, für die erste Nacht ein Hotelzimmer etwas über unserem Budget zu nehmen. Aber mein lieber Herr Krokoschinski, das war dann aber auch ein Räumchen: Badewanne direkt im Zimmer, DVD – Player und mehr Kissen, als man für ne Kissenschlacht mit der Kelly Family braucht.
Unser "Notfall-Zimmer" - leider nur für eine Nacht.
Am nächsten Tag haben wir dann schweren Herzens das Etablissement gewechselt, und sind ins Hostel gezogen. Die erste beiden Tage haben wir Luang Prabang zu Fuß und mit dem Fahrrad erkundet was hier definitiv sehr gut machbar ist, bei 60.000 Einwohnern. Außerdem haben wir einem laotischen Gastronom, dem wir während unseres Aufenthaltes noch häufiger einen Besuch abstatten sollten, vermutlich zu zukünftigem Reichtum verholfen, als Sabrina auf die Idee kam, einen Bananen – Kokosnuss – Shake zu bestellen. Der Kellner hat etwas verdutzt geguckt, da er die Kombination nicht auf der Karte, und vor aller nicht auf dem Schirm hatte, und das unschlagbare Tag – Team eigentlich nur als Einzelkämpfer zu haben war. Ich vermute aber, dass er das flüssige Gold bald standardmäßig aufs Menü setzen wird, nachdem er unsere entzückten Gesichter gesehen hat. Leider haben wir ihm nicht unsere Namen gesagt, so dass er leider wohl nicht nach uns benannte werden wird. Schade! Sabacko – Shake würde sich ja schon fast laotisch anhören, aber auf die Betonung achten, sonst gibt’s Rosenkohl/Rote Beete.




In Luang Prabang gibt es unfassbar viele Mönche!

Auch Mönche müssen mal waschen.

Der Navigator - leider in Luang Prabang am ersten Tag unter seinen Möglichkeiten geblieben.

Hammerkarre - und immer das selbe Bild, die Mädels gehen vorbei, ohne ein Blick der Würdigung, die Männer erstarren beim Anblick in Ehrfurcht.

Das Teufelszeug sollte uns (oder eher mir) noch zum Verhängnis werden.

Die Räder waren echt super-hatten aber auch ihren Preis-für laotische Verhältnisse Rolls-Royce Fahrräder (5€/Tag das Herrenrad, 2€/Tag das Damenrad).
Für den dritten Tag hatten wir uns einen Tagestrip mit Kayaking, Trekking und Wasserfall gebucht, und waren hocherfreut, als wir die einzigen Beiden waren, und unseren Guide ganz für uns alleine hatten. Dem fehlte definitiv ein Groschen zur Mark und ein bisschen prollig war er auch, lag vermutlich daran, dass er bei einem Australier Englisch gelernt hat. Lustig ist hier übrigens, dass es morgens eigentlich immer relativ bewölkt und kalt ist, bevor dann mittags die Sonne zu brutzeln anfängt. Für die Fahrt zum Ausgangspunkt des Ausflugs war das ein bisschen unangenehm, für die 2 Kilometer, die ich dorthin zurückjoggen musste, nachdem mir irgendwie mein Flip Flop abhandengekommen ist, war es aber umso angenehmer. Nach der kleinen Wanderung sind wir dann durch ein Dorf gelaufen, in dem Laoten, Khmer und Hmong zusammen wohnen, sich aber nicht verständigen können, weil sie alle eine andere Sprache sprechen. Und wir sprechen hier nicht von Berlin oder New York, sondern von einem Dorf mit 69 Familien und 400 und ein paar zerquetschten Einwohnern. Einmal im Monat gibts eine Versammlung auf dem Dorfplatz, wo besprochen wird, was so anliegt. Stell ich mir interessant vor, wenn, egal in welcher Sprache gesprochen wird, 2/3 der Leute keinen blassen Dunst von dem hat, was da gerade erzählt wird. Wir haben uns dann noch die Schule angeguckt und haben dort unsere zwei Bücher abgegeben, die wir am Big Brother Mouse – Stand auf dem Nachtmarkt gekauft haben. Das ist eine Non – Profit – Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Analphabetenrate zu senken und Kinder mit Büchern zu versorgen, die häufig noch nicht einmal wussten, dass es so etwas gibt bzw. zumindest noch nie ein eigenes besessen haben. Die verkaufen u.a. also auch Bücher an Touristen, die diese dann mit auf ihre Trips nehmen und verteilen oder ihrer Gastfamilie als Geschenk mitbringen. Gute Sache und allemal besser als Mitbringsel als süße Klümpchen.

Ein kleiner Fratz an der Schule, während seine Schulkameraden drinnen fleissig Mathe gepaukt haben, das scheint hier nicht ganz so genau genommen zu werden.
Die Kids beim Lernen.

Bei unserer Wanderung durch die Dörfer entdeckt. Was hier vom Hund verdeckt wird, ist, dass der Kleene unten ohne unterwegs war.
Danach sind wir per Kajak zum berühmten Tad Sae Wasserfall gepaddelt, wo man auch auf Elefanten reiten kann. Das haben wir dann aber doch gelassen, da wir uns nicht ganz sicher waren, ob das so cool für die Dickhäuter ist. Gefüttert haben wir sie aber, irgendwie müssen die ja auch ihre Figur halten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, dass das Thema Elefanten noch nicht erledigt war.
Unser Ausflugsziel - da war die Welt noch in Ordnung, bevor es auf die Wahnsinns-Kajak-Tour ging.
Tad Sae Wasserfälle.
Nach dem kurzen Erholungsaufenthalt mit Mittagessen gings aber erst richtig los. 3 Stunden Kajaking, glücklicherweise mit der Strömung. Man muss nämlich durchaus konstatieren, dass wir nicht zum Paddeln geboren sind. Nach etwa 20 Minuten hatten wir die ersten Blasen an den Pfoten und geradeaus fiel uns deutlich schwerer als Zick – Zack. Dafür macht uns in den gemäßigten Stromschnellen des Nam Kam keiner was vor, das sind wir ein eingespieltes Team. Unser Guide war offensichtlich hauptsächlich für die Touristen zuständig, welche sich primär dem Kayaksport verschrieben haben, daher lachte er uns auch dauerhaft aus, und hat eigentlich die ganze Zeit nur Spökes gemacht. Wir haben es dann aber doch schon nach 2 Stunden geschafft, und hatten 17 Kilometer hinter uns gebracht, ob das viel oder wenig ist, konnten wir nicht wirklich einschätzen, aber bereits zu dem Zeitpunkt war klar, dass wir schlafen würden wie die Babys.
Ich bin leicht verstört aus dem Kajak gestiegen-meine Arme waren gefühlt hundert Meter lang, der Helm hat nicht gesessen und da ich vorne saß hab ich durchaus diverse Liter schlucken müssen, als es durch die "Stromschnellen" ging.
Eigentlich hatten wir ja vor, am nächsten Tag das Slow Boat nach Chiang Mai zu nehmen. Da das aber wirklich ziemlich slow ist und zwei Tage braucht, wir außerdem das Gefühl hatten, das Laos in unserer Reiseroute unterrepräsentiert war und Luang Prabang nen wirklich schönes Plätzchen Erde ist, beschlossen wir, noch ein paar Tage dran zu hängen und dann direkt nach Bangkok zu fliegen. Da wir uns jetzt auch nicht stressen brauchten, legten wir einen Planungstag ein, und schauten mal, wie wir uns so in Australien fortbewegen wollen und das im besten Falle eingermaßen günstig. Wir hatten bereits sein einiger Zeit immer die Relocation - Deals der einschlägigen Wohnmobil - Verleiher beobachtet, und da hatten wir dann auch tatsächlich mal Glück, dass es Adelaide - Hobart (Tasmanien) für unseren gewünschten Zeitraum gab. Das haben wir dann erstmal klar gemacht, so dass wir jetzt für 25 AUD am Tag ein 7 Meter langes Schlachtschiff mit 6 Schlafplätzen, Dusche, WC, Billardzimmer, Dachterasse und eigenem Barista haben. Freu mich schon bei dem Vogel einfach einen normalen Kaffe zu bestellen, kennt der doch gar nicht... :-)

Da ja dann auch bald mein Geburtstag anstand, haben wir uns für den Tag eine Mahout - Tour im Elephant Village gebucht. Das wurde von einem Deutschen gegründet und der hat es sich zur Aufgabe gemacht, die asiatischen Elefanten vor dem Aussterben zu retten und sie aus der Sklavenarbeit beim Holztransport zu befreien. Dafür kaufen die Elefanten frei, die dann ein bisschen mit den Touris Späßcken machen müssen, ist aber für so ein drei Tonnen Kollegen recht leichte Arbeit. Abgeholt wurden wir von einem äußerst witzigen Guide, der zwischendurch auch von seinen Eskapaden mit Lao Lao Whiskey, dem billigsten Alkohol der Welt, erzählt hat. Hier gibts die Pulle auch schon mal für 50 cent, etwas teurer, wenn noch eine Schlange oder ein Skorpion mitschwimmt. Ich denke, das erklärt einiges. Die Truppe war auch eigentlich ganz witzig, zwei Herren aus "Austin, Texas", zwei sicherlich 70 Jahre alte Damen aus "Washington", eine Mutter und ihre zwei Söhne aus Brasilien und Zebresel und wir aus NRW. Das Programm für den Tag war gespickt mit Highlights, aber zuerst hat unser Guide ein bisschen was zum Village erzählt, und dabei auch ein paar Lügenmärchen eingebaut, wie jenes, dass männliche Elefanten bis zu 6 Meter groß werden (4 ist laut Wikipedia realistisch, aber auch nur für afrikanische und dann muss der auch schon viel Bananenblätter futtern). Nachdem wir die wichtigsten Befehle, die ein Mahout (Elefantenführer) braucht, also "Los", "Rechts", "Links", "Stop", "Runterlassen" und "zwei Pils, bitte" gelernt hatten, gings auch schon los mit einer kleinen Runde auf dem Nacken des Elefanten. Dafür musste man natürlich erstmal auf die Dame drauf (Im Camp gibts nur weibliche Elefanten, weil die männlichen zu agressiv sind), was für einige schon eine fast nicht selbstständig zu bewältigende Aufgabe darstellte. Nicht für uns natürlich, geschmeidig wie ein Äffchen sind wir da drauf. Das hat auf jeden Fall schon Bock gemacht, auch wenn man das Gefühl hatte, ohne ein Banänchen als Bestechungsgeld machen die auch nicht viel.

Den hab ich Backo zum Geburtstag geschenkt!

Und den hab ich mir zu Backos Geburtstag geschenkt:-)

Danach konnten wir es uns dann zu viert (inklusive Zebresel) auf der Rückbank bequem machen, und der Mahoud ist mit uns eine große Runde gedreht, inklusive Abstecher in den Fluß. Da durfte ich dann auch noch mal ran, leider war der Bengel definitiv besser im Elefantenführen als im Fotografieren.

Warum ist der Mahout Mahout und kein Fotograf?

Die Karawane zieht weiter... (das müsst Ihr Euch gesungen & geschunkelt vorstellen-dann ist fast schon wieder Karneval:-))

 Nach dem wirklich vorzüglichen Mittagessen kam das eigentliche Higlight. Jeder hat seinen eigenen Elefanten in den Fluss zum Baden geführt, natürlich mit einem Mahoud als Back - Up hinten druff. Wir waren die zweite und damit letzte Truppe des Tages, danach wurden die grauen Fräuleins zurück in den Dschungel zum Schlafen gebracht. Dementsprechend waren die Mahouds in Feierabendlaune und sind komplett durchgedreht. Besonders auf Sabrina hatten sie es abgesehen, die war hinterher klatschnass und kurzzeitig hatte ich die Befürchtung, ihr zuständiger Elefantenführer oder wahlweise die Elefantenkuh bekommt einen Herzinfarkt vom vielen Rumplantschen. Stellt euch einen, wild mit den Armen rudernden und auf dem Elefanten stehenden, in Dauerrotation "SHOWER, SHOWER" schreihenden Mahout vor und einen Elefanten der dazu jedes Mal seinen Rüssel ins Wasser platschen lässt. Ich stand mit meinem Gefährt direkt daneben und musste mich wirklich sehr wundern. :-)

Wenn Ihr Euch fragt wo ich auf dem Bild bin (im Gegensatz zu allen anderen) -richtig- schon fast Unterwasser samt Elefant.




Da hat er sich schon mal für unsere Badesession gestärkt.

Danach mussten wir uns leider schon von unseren liebgewonnenen Spielgefährten verabschieden und sind noch mit dem Boot zum für uns schon bekannten Wasserfall gefahren, um da noch eine Stunde rumzuhängen. Das war auf jeden Fall ein sehr schöner Geburtstag. Weniger schön war allerdings, dass wir, zurück im Städtchen, wieder mal kein Geld bekommen haben, und sich der DKB - Vogel dieses Mal wenig kooperativ gezeigt hat. Da wir an dem Abend auch das Hostel bezahlen mussten, weil unser Flieger am nächsten Morgen um 7.30 Uhr gehen sollte, haben wir ihm dann noch mal deutlich gemacht, dass es schon recht wichtig wäre, wenn wir ein paar Scheine bekommen könnten. Hat dann auch geklappt, aber ne zweite Kreditkarte als Back - Up wäre vielleicht gar nicht so schlecht, aber hinterher ist man ja immer schlauer. Dafür gabs dann aber wieder mal ne ordentliche Portion Laab (oder auch Lahp, Laap, Lahb oder irgendeine andere Schreibweise, hier macht jeder was er will, Herr Duden würde sich im Grabe umdrehen) für mich und Sabrina hat auch was leckeres bekommen, vermuten wir zumindest, das war so scharf, dass es einem leider die Geschmacksnerven verödet hat.

Eigentlich wollten wir danach noch einen letzten Pfannenkuchen essen, aber dann habe ich diesen Stand entdeckt, an dem es jede Menge leckerster Kuchen gab. Auf die Frage, welcher denn wohl der beste sei, bekam ich Zitronenkuchen gereicht. Geil, das hat sich dann wirklich ein bisschen nach zu Hause angefühlt.

Apropos Stand, in Luang Prabang gibt es jeden Abend einen Night Market, und wir hatten auch noch das Glück, dass gerade Handicraft Festival war, da gabs noch ein paar mehr Stände mit wenig nützlichem aber wunderschönen Klamotten, Taschen, Kunst, Nippes und jede Menge zu futtern. Da hätte man echt 1000 Sachen kaufen können, wir haben aber versucht, uns zusammenzureißen, hat bedingt geklappt. :-)

Leckeres Essen für 0,50€ - 1,00€ von den Ständen-unsere Teflon-Mägen machen bis jetzt alles andstandslos mit.

Auch wenns wild aussieht-geschmeckt hat es!

Die fiesen Dinger! Werden dauerhaft zu allem gereicht, falls einem die laotische Schärfe nicht schon genug ist. Wir mussten nie darauf zurück kommen, nachzuwürzen.
Backo

EDIT: Ein kleiner Nachtrag noch zu Luang Prabang und dem Foto des umgekippten Lasters in Vientiene. Unser Kajak - Guide hat uns erzählt, dass er früher LKW gefahren ist ... als er 16 war! Nen 30 Tonner!! Auf die Frage, ob man dafür denn keinen Führerschein braucht, sagte er nur: "Nö, man muss dann nur der Polizei ein bisschen was an Kohle geben jeden Monat."!!! So langsam macht das alles Sinn hier.

EDIT 2: Noch eine kleine Sache, die mir eingefallen ist. Sabrina wollte in Luang Prabang unbedingt zu einer Lao Massage, ich hatte aber irgendwie keinen Bock. Im Nachhinein eine gute Entscheidung. Abgesehen davon, dass die Massage an sich wohl eher unter Folter einzuordnen ist, war es dem Herrn Masseur wohl auch nicht ganz recht, dass noch eine Unterbuchs zu gegen war. Ohne diese wäre das Happy End aber vermutlich inklu gewesen. :-) Und bei 35 Grad komplett mit Tiger Balsam eingeschmiert zu werden, ist wohl auch nicht so angenehm. Das Ganze wurde übrigens vom laotischen roten Kreuz angeboten, wer konnte da so was ahnen.

11 Dezember 2012

Vang Vieng I Laos.

Vang Vieng, Backpackerpartymetropole und berüchtigt für das sogenannte Tubing, also quasi das Reisen mit einem Schlauchreifen auf dem Fluss. Viel haben wir darüber gelesen und noch mehr gehört. Die lokalen Anwohner sind anscheinend nicht unbedingt glücklich über diese Aktivität, passen besoffene und mit allen möglichen anderen Drogen (es wird auch umsonst Opiumpizza gereicht) zugeballerte Touristen, die nur spärlich bekleidet und gröhlend durch die Straßen ziehen, doch so gar nicht zum Grundsatz von Laos: PDR (nein nicht people's democrative republic, wie man meinen könnte, sondern Please Don't Rush). Daher waren wir auch gar nicht sicher, ob wir überhaupt dort einen Stop einlegen sollten. Ob die Besetzung des Buses von Vientiane nach Vang Vieng die Entscheidung in die ein oder andere Richtung beeinflusst hätte, lässt sich natürlich nicht mehr sagen, klar ist aber, wir wären nicht überrascht gewesen, wenn ALF durch den Gang geschlendert gekommen wäre, die waren echt alle vom anderen Stern. Neben uns hatten es sich drei Damen mit interessanten Frisuren bequem gemacht, die in einem lustigen Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen abwechselnd miteinander rumgemacht haben. Nebenbei hat eins der Mädels die anderen 2 und alle in unmittelbarer Nähe sitzenden mit dem Vorlesen aus ihrem vortrefflichen Buch bei Laune gehalten. Gut war auch das Mädel, das sich einen roten Jengaturm auf den Arm hatte stechen lassen, ich vermute, von Charles Manson, oder so.

Bevor wir aber überhaupt in diesen Bus steigen konnten, gabs noch einen kleinen Zwischenfall. Wir hatten den Bus ja über unser Hostel gebucht, und sollten per Minivan zwischen 9 und halb 10 abgeholt werden. Wir standen also um fünf vor 9 Gewehr bei Fuß und zur Abfahrt bereit. Um 9.31 Uhr wurden wir dann wie es sich für pünktlichkeitsliebende Deutsche gehört, das erste Mal etwas nervös, der nette laotische Angestellte versicherte uns aber, dass das in Laos normal sei, und wir uns keine Sorgen machen sollten. Um kurz nach 10 kam selbst ihm das aber wohl etwas spanisch vor und er hat mal beim Busunternehmen angerufen, und kam dann mit einem Riesengrinsen im Gesicht nach draußen. Man hätte uns doch tatsächlich vergessen, das wäre noch nie passiert, fand er auf jeden Fall deutlich witziger als wir.

In Vang Vieng angekommen gings dann per TukTuk in die Innenstadt, die aus einer Straße besteht, die geflastert ist mit Restaurants, Bars und Hostels. Wir hatten ja aber schon die Empfehlung vom verrückten Dave aus Siem Reap in der Tasche für das Maylyn Guesthouse. Gemeldet hatte sich der Besitzer, Jo, natürlich nicht aus unsere Anfrage, also sind wir einfach mal hingetapert. Dafür musste man über eine Brücke, für die für Hin- uns Rückweg jedes Mal 50 cent fällig waren. Angekommen im Guesthouse wusste man natürlich von nichts, aber ein Bungalow war noch für uns frei, zwar, Zitat Jo "No Wifi, No A/C, No Jacuzzi", aber sehr schön gelegen im nett angelegten Garten direkt am Fluss und für 8 Euro die Nacht.

Die Behausung gibt es für 8€ pro Nacht:-)


Der Hund aus unserem Hostel hatte ein bisschen unter der lustigen Küchen-Crew zu leiden... Wir fandens ehrlich gesagt saulustig und haben uns fast in die Hosen gemacht, als wir ihn das erste Mal mit seinem neuen Kassengestell gesehen haben.
Das Tubing in der Form, wie es früher ablief, gibt es übrigens seit 2 Monaten nicht mehr, da dieses Jahr bereits 27! Leute dabei gestorben sind, durch Alkohol, Drogen oder Springen in deutlich zu flaches Wasser für nen Seemansköpper. Verschiedene Länder haben daraufhin Druck auf die Regierung von Laos ausgeübt, die dann handeln musste. Also haben zuerst Polizisten aus Vietiane dafür gesorgt, die Polizei in Vang Vieng zu säubern, die wohl nicht ganz legal in der ganzen Geschichte mit drin hing, wenn sie nicht gerade, natürlich auch illegal, auf Hahnenkämpfe gewettet haben. Danach wurden dann die meisten Kneipen, die direkt am Fluß lagen geschlossen. Im Moment kann man also noch tuben, die Aktivität an sich ist ja auch wirlich nett, nur das ganze verdrogte Drumherum fällt weg. Allerdings wird zur Zeit wieder darüber diskutiert, das ganze wieder aufleben zu lassen, da man bemerkt hat, dass ganz schön viel Kohle auf der Strecke bleibt, ohne die Partytouristen.

Wir haben dann wie immer die Stadt am ersten Tag auf Schuster's Rappen erkundet, was bei der Größe auch keine Kunst ist. Da wir uns das Geld für die Brücke sparen wollten, und gerade eine neue gebührenfreie Fußgängerbrücke gebaut wurde (die fällt regelmäßig der Regenzeit zum Opfer), haben wir uns auf den Weg zu dieser gemacht. Dafür mussten wir durch reißende Fluten waten, und dass da Stacheldraht liegt, in dem man sich verfangen kann, hat uns auch keiner gesagt. Wir habens dann aber doch geschafft. Viel zu sehen gibt es in Vang Vieng Downtown nicht, außer Folgen von Friends und Family Guy, die in jeder Bar/Restaurant gezeigt werden. Daher wollten wir nur noch kurz Geld ziehen und dann zurück ins Hostel, leider wollte uns der Automat kein Geld mehr geben, was etwas schlecht war, da unser Geld gerade noch für zwei Getränke gereicht hat. Sind dann trotzdem erstmal zurück - im Hostel konnte man anschreiben - und haben dort was gegessen. Wir sind dann aber noch mal mit Laptop bewaffnet zurück in die Stadt um das Wifi in einem der Cafes zu nutzen, und der DKB mal ordentlich die Meinung zu geigen und unser letztes Geld in zwei Cola und einen Keks zu investieren. Hat sich dann auch alles recht schnell regeln lassen, und wir waren bald wieder flüssig.

Vang Vieng - der Fluss "Nam Ou" ist für die Locals eher zum Putzen und nicht zum Tuben da:-)
Gern wird die Kuhherde auch am Fluß entlang ausgeführt.

Vang Vieng-die Party(touri)seite wird durch den Fluss von der Natur(touri)seite getrennt.
In der Trockenzeit wird da alles durch den Fluss navigiert, was geht. Der Kleine Mann geht vor und schaut wo der riesen Truck lang kann.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag eine Jeep - Tour mit Noe (ihm und seiner laotischen Frau Mango gehört das Guesthouse ums Eck) machen, da der aber ausgebucht war, haben wir das auf den Tag danach geschoben und uns einen Roller geliehen, um die Umgebung zu erkunden (Sorry Lukas & Annika:-) Irgendwie musste das sein-mit dem Fahrrad hätten wir das nie überlebt). Das geht hier ziemlich unkompliziert, Führerschein ist überbewertet, der Helm muss auch nicht richtig passen und ein Kinnriemen ist nur unnötiger Balast. Wir sprechen hier übrigens nicht über ne 50er, ich denke mal, wenn man drauf drückt, und das Leben einem nichts wert ist, kann man damit schon so 100 Sachen fahren. Wir sind dann über mehr Stock als Stein (inklusive einer Attacke der wenig bekannten, aber umso gefährlicheren, Stachelpflanze auf Sabrinas Hose) zu einem Wasserfall gefahren. Der war jetzt nicht berauschend, aber der Weg dahin war nicht nur holprig, sondern auch landschaftlich sehr schön. Danach sind wir einfach noch ein bisschen mit dem Teil durch die Gegend gefahren, mit vollem Tank wollten wir den natürlich auch nicht zurückgeben. 

Easy Rider.

Unglaublich schöne Landschaft umVang Vieng und unglaublich unbequeme Strassenverhältnisse mit nem Roller.

...wie die Strassen- so die Brückenverhältnisse...

 

Unser Tages-Ausflugsziel.

Ich musste mich ca ne 3/4 Stunde von unzähligen Stacheln in der Hose befreien-keine Ahnung wo ich die eingefangen hatte, aber beim Sitzen auf dem Roller über Schotterpiste kam es nur so mittel gut...
Am nächsten Tag sollte es dann mit dem Jeep auf Tour gehen. Glücklicherweise waren nur wir beide mit von der Partie. Auf den Fotos im Hostel sah der Jeep ziemlich neu aus, und ich vermute, der Lack war es auch. Darunter befand sich ein 50 Jahre alter Toyota Land Cruiser, der aber noch ziemlich gut in Schuss war. Gut in Schuss war übrigens auch Noe, der Kollege ist 51. Beides ist auf dem Bild hier zu sehen.

Unser Jeep-unser Fahrer. Der kleine Franzose war echt zäh-der macht die Tour diverse Male in der Woche und uns hat nach einem Tag alles schon so dermaßen weh getan, von den 2 Aufstiegen und dem durch die Höhle klettern und kriechen...

Die Tour hat sich auf jeden Fall richtig gelohnt. Nach 45 Jahren in Paris, davon 25 als Motorradkruier, wohnt Noe seit 5 Jahren in Laos und seit 3 Jahren in Vang Vieng und hat uns einiges über Laos und die Kultur dort erzählen können. Z.B. konnten wir drei Fragen klären, die uns schon die ganze Zeit beschäftigt hatten. Erstens, warum die südostasiatischen Männer so unfassbar lange Fingernägel haben, für den normalen Mitteleuropäer ein eher merkwürdiges und fast schon abstoßendes Bild. Hier hat sich bestätigt, was wir zwei schlauen Köpfe schon vermutet hatten, dass man damit zeigt, das man zu einer besseren Schicht gehört, da man nicht mehr mit den Händen arbeiten muss. Das zweite, was uns speziell in Laos überrascht hat, war, dass es hier ziemlich viele gemauerte Häuser gibt, was im ähnlich armen Kambodscha überhaupt nicht so war. Das liegt daran, dass die Laoten ihre Häuser früher aus Teakholz gebaut haben, dieses aber mehr und mehr exportiert wird, und dadurch für die Laoten zu teuer ist. Daher müssen sie ihre Häuser jetzt aus Steinen basteln, was eigentlich für die klimatischen Bedingungen hier schlechtere thermische Eigenschaften hat. Wieder was gelernt und denkt mal drüber nach, wenn ihr wieder mal an eurem Teakholssekretär sitzt und in euer Tagebuch schreibt. Die dritte Frage, die wir klären konnten, war, wie man denn wohl in einem Land, wo viele ja noch von der Landwirtschaft leben, die Steuern berechnet, vermutlich wird hier nicht akkurat Buch geführt. Noe hat uns dann zumindest erklärt, wie es bei ihm abläuft. Da kommt also irgendwann ein Steuerbeauftragter, der setzt sich mit ihm in den Garten und trinkt erstmal ein Bierchen. Dann wird ein bisschen drüber lamentiert, dass es ja ganz gut zu laufen scheint, da es ja einen neuen Bungalow gibt. Nach dem zweiten, oder dritten Bierchen und der Feststellung, dass auch der neue Lack für den uralten Jeep irgendwie bezahlt werden musste, wird dann kurz über den dicken Daumen kalkuliert, und dann landet man bei 50 € fürs ganze Jahr, kann ihn aber noch auf 25€ runterhandeln. ein ziemlich fairer Kurs, würde ich sagen. Wie das genau zustande kommt, und wieviel davon in die eigene Tasche des Steuerfachangestellten wandert, ist Noe dann auch relativ wurst und wird nicht weiter hinterfragt.

Zu zeigen hatte uns Noe dann auch noch jede Menge. Zuerst sind wir auf einen Berg gekraxelt, von dem man über Vang Vieng und die Reisfelder gucken konnte. Dann sind wir zu einer riesigen Höhle gefahren und Noe hat uns da durch geführt. Das hätte man zwar auch selber machen können, aber der kannte da echt jedes Eckchen, und da es da drin stockduster ist, hätte man viel überhaupt nicht gefunden und/oder sich alle Gräten gebrochen. Am Fuß des Berges, in dem sich die Höhle befindet, ist noch eine Lagune, in der wir dann noch schwimmen, und danach ein Bierchen trinken konnten. Dazwischen sind wir durch verschiedene Dörfer gefahren, und man hat richtig gemerkt, dass der kleine Franzose da ziemlich beliebt und integriert zu sein scheint. Das hängt auch sicher damit zusammen, dass er sich die Mühe macht, die Sprache zu lernen, was ja bisher alle "Westler", die sich hier in Asien niedergelassen haben, als zu anstrengend und unnötig befunden haben. Nichtsdestotrotz fand ich den besten Satz und gleichzeitig eine nobelpreiswürdige Weisheit, als er meinte, dass es wahrscheinlich so gut mit seiner Frau läuft, weil er nur 20% von dem versteht, was sie sagt und anders herum genauso. :-)

Die Belohnung nach dem schweren Aufstieg:-)
In den umliegenden Dörfern müssen schon die Kleinsten ran (zum Hühner füttern).
Die Blue Lagoon-das ist die Belohnung, wenn man den Aufstieg zu der Höhle und die Höhle selbst überlebt hat.

Ich hab mein Foto-Höhlen Mojo wieder einigermaßen gefunden...

So sah es dann in der Höhle aus. Auf den Dingern kann man auch 1A Xylophon spielen.
Der Tag war auf jeden Fall richtig cool, gerade auch, weil man das Gefühl hatte, dass Noe das überhaupt nicht wegen der Kohle macht, sondern Spaß daran hat, der war echt teilweise wie ein kleines Kind, wenn er wieder einen neuen Stein oder eine neue Wurzel entdeckt hat.

Letztendlich hat sich die Entscheidung auf jeden Fall gelohnt, Vang Vieng einen Besuch abzustatten, da das kleine Örtchen echt ne Menge zu bieten hat, abseits von Schläuchen und Opium - Salami - Pizza.

Backo