Eigentlich
wollten wir uns ja erst nach unserem Erholungstrip nach Koh Rong Salmoem wieder
melden, aber die Fahrt nach Sihanoukville ist dann doch eine Erwähnung wert. Da
wir leider das Büro unseres favorisierten Mekong Express nicht gefunden haben, haben
wir uns auf einen GST Bus gebucht. Abgeholt wurden wir um 6.40 Uhr von einem
bereits verdächtig abgeranzten Bus und dann zum Busbahnhof geschippert. Hier
haben wir uns bereit gemacht, ordnungsgemäß unser Gepäck einzuchecken, und eine
Quittung dafür zu erhalten. Als wir aber aus dem Bus raus waren (die Coolen
sitzen ganz hinten), waren unsere Rucksäcke bereits im Bauch des modernen
Reisebusses, zu erkennen an der komplett gesprungen rechten Seite der
Windschutzscheibe, verschwunden … oder auch nicht. Vertrauen ist alles, also
rein in die gute Stube. Hätte es uns hier schon verdächtig vorkommen sollen,
dass diverse Plätze unbesetzt waren? Wahrscheinlich nicht, wir haben vermutet,
dass das damit zusammenhängen könnte, das einige Sitze nicht mehr ganz der DIN
entsprachen und man sie nicht mehr in die aufrechte Position bringen konnte ...
auf solch einem habe ich es mir dann bequem gemacht. Kurz zum Merken, das ist
noch wichtig, der Trip sollte 4 Stunden dauern.
Nach einer Stunde waren wir noch nicht mal
annähernd aus Phnom Penh raus. Mitten in der City haben wir dann noch einen
Zwischenstopp eingelegt, um die restlichen 8 freien Plätze mit 16 Familienmitgliedern
unseres Reiseleiters zu besetzen, ihr merkt, irgendwas stimmt mit der Rechnung
nicht. Die 8 freien Plätze befanden sich übrigens fast ausschließlich um uns
herum. Wir hatten es also nun mit einer kambodschanischen Großfamilie mit
mindestens 3 Generationen (so 100% war das nicht nachzuvollziehen) zu tun, von
denen mindestens zwei stundenlang in einer Lautstärke telefoniert haben, dass
man meinte, es hat denen noch keiner gesagt, dass das ganze über Funk
funktioniert. Außerdem war noch ein etwa 8 Monate altes Kind mit an Bord, das
erstmal eine Stunde geschrien hat, bis die Mutter dazu übergegangen ist, den
Kollegen einfach dauerhaft mit Muttermilch vollzupumpen, keine Ahnung, wo der kleine
Kerl das alles hingesteckt hat, aber eins ist klar: wenn er keine
Lactoseintoleranz hat, was ich nicht hoffe, da es sich dann vermutlich um eine
lethale Dosis gehandelt hat, vermuten wir, dass er diese Nacht einen riesen
Schub bekommt, den Knaben kann man morgen vermutlich einschulen. Gerade auch,
weil zwischen den kleinen Milchmahlzeiten auch noch Zwischensnacks in Form von
Bananenchips o.ä. gereicht wurden. Von diesen (den Chips, nicht den
Milchmahlzeiten) haben wir dann auch ein paar abbekommen, sehr lecker.
Nach
3 Stunden gabs noch mal einen kleinen Stopp, wo man sich mit Essen und Trinken
versorgen und die Toiletten aufsuchen konnte. Zum Glück hatten wir noch nichts
gegessen, da es sich hier um, einigen sicher noch aus dem Frankreich der grauen
Vorzeit bekannten, Hockklos handelte, und ich auf diese seit einem Erlebnis in
meiner Kindheit im heimatlichen Freibad nicht so gut zu sprechen bin. Nur so viel
sei gesagt, meine Mama musste die Badebuchse danach erstmal auswaschen.
Kurz
danach gab es noch einmal einen Stopp, der durch eine beinahe Vollbremsung eingeleitet
wurde, so dass wir schon befürchteten, irgendjemand hätte die Übersicht
verloren und eins der Kinder wäre beim letzten Halt verschütt gegangen. Es
wurde aber nur, von wem auch immer, ein Sack Gurken und eine Kiste mit
gegrillten Insekten an die Familie gereicht. Die Frage ist auch, wie lange
stand der Gurkendealer da schon und hat gewartet. Auf jeden Fall rechtfertigt
das zum Teil die langen Telefonate, vermutlich wurde über einen für beide
Parteien zufriedenstellenden Gurkenpreis verhandelt.
Zum
Schluss bleibt noch zu sagen, dass das eine durchaus lustige Fahrt und eine
wirklich nette Großfamilie war, wir lebend angekommen sind, und unsere
Rucksäcke heil und nur marginal verdreckt angekommen sind. Und jetzt, wo man
das Ganze noch einmal hat Revue passieren lassen kann, bin ich mir gar nicht
sicher, ob wir beim nächsten Mal doch wieder den Mekong Express nehmen, was wir
uns eigentlich direkt nach der Fahrt geschworen hatten. J
Ach so, gebraucht haben wir übrigens 6 Stunden also netto unterm Strich auch nicht viel mehr Verspätung als mit der Deutschen Bahn.
Ach so, gebraucht haben wir übrigens 6 Stunden also netto unterm Strich auch nicht viel mehr Verspätung als mit der Deutschen Bahn.
Backo
ich habe sehr über diesen Artikel gelacht!Den hast du super, witzig geschrieben!Weiter so, ich freue mich auf mehr!lg. mum
AntwortenLöschen