13 November 2012

Phnom Penh I Kambodscha.


Eigentlich wollten wir mit dem Nachtbus nach Phnom Penh, und haben den übers Hostel gebucht. Eine nachträgliche Internetrecherche (manche Klugscheisser mögen meinen, das hätte man besser vorher machen sollen) hat ergeben, dass man bei Busreisen unbedingt auf den jeweiligen Veranstalter achten soll, und Nachtbusse aufgrund der hohen Unfallgefahr tunlichst meiden sollte. Beides nicht gemacht J Wir haben uns dann entschieden, doch einen Tag-Bus zu nehmen,  die 36 Dollar waren natürlich damit in den Sand gesetzt, aber was tut man nicht alles fürs Überleben. Ihr könnt ja aus Spaß mal Paramount Angkor Express googeln (das wäre unser Veranstalter gewesen), vielleicht versteht Ihr dann, warum wir uns umentschieden haben...
Die Fahrt fing auch ganz gut an mit nem Erfrischungstuch, einer Flasche Wasser und Gepäck für Freunde des Salzigen und des Süßen gleichermaßen. Und nachdem man geschnallt hat, dass der mitfahrende Hoster (müsste ja wahrscheinlich die männliche Form von Hostess sein, oder?) tatsächlich das in Khmer gesagte auch noch ins Englische übersetzt, wurde man sogar noch mit Infos über Land und Leute versorgt. Leider verstehen die Kambodschaner unter Flüsterasphalt anscheinend ein bisschen was anderes als wir, so dass man mit einem leichten Bandscheibenvorfall in Phnom Penh ankam und auch auf der Bordtoilette gab es vermutlich den einen oder anderen Streuverlust. Ansonsten war aber die Fahrt bei Tageslicht, unabhängig von der größeren Überlebenschance, auf jeden Fall die richtige Wahl, man hat richtig viel vom Land gesehen, abseits der Touristenorte, leider waren Fotos durch die Scheibe nicht drin. Aber glaubt uns einfach, es war wunderschön.

Heute sind wir erst ein bisschen durch Phnom Penh geschlurrt  und haben uns ein bisschen die Stadt angeguckt. Sehr gut gefallen haben uns die Hecken schneidenden Kollegen (siehe Foto). Das und das Falten von etwa 10 Servietten mit 5 Leuten in unserem Hostel zeigt in etwa, mit welchem Enthusiasmus hier das Arbeiten gehandhabt wird. :-)

Phnom Penh (formerly known as Pearl of Asia).


Phnom Penh City.


 
Nudeln.

Effizientes Hecke schneiden in Kambodscha.
Danach sind wir dann zum Tuol-Sleng-Genozid-Museum (S-21) gefahren, das ist das ehemalige Gefängnis der roten Khmer in dem mindestens 14.000 Menschen gefoltert und dann in den Killling Fields umgebracht wurden. Das war echt schon ziemlich harte Kost und hat ziemlich stark an Deutschland während des zweiten Weltkrieges erinnert, sowohl was das Ausmaß an Grausamkeit als auch die Rechtfertigung der Beteiligten („Rädchen im Getriebe“ etc.) angeht. Das S-21 hatte auch eine ähnliche Funktion wie die Konzentrationslager im zweiten Weltkrieg. Gefangene wurden gefoltert um Informationen zu bekommen. Zu den Gefangenen gehörten einfache Zivilisten, Gebildete Menschen, aber  auch vermeintliche Verräter aus den eigenen Reihen. Die meisten von ihnen waren unschuldig und wurden so lange gefoltert, bis sie Dinge zugaben, die sie gar nicht getan hatten, nur um der Folterung zu entkommen. Lebend aus S – 21 haben es nur 7 Menschen geschafft.
S21

 

S21
 
S21

 
S21

Morgen geht’s dann nach Sihanoukville, ist aber eigentlich nur ein Zwischenstopp, da wir dann am Donnerstag nach Koh Rong Saloem übersetzen und uns da im Lazy Beach Hostel ein paar lockere Tage machen werden, mit nem Bungalow direkt am Strand. Da es dort keinen bzw. nur temporär Strom gibt, werden wir uns wohl erst danach wieder melden, ich vermute aber mit Bildern, die unter Umständen etwas Neid hervorrufen könnten. J

Backo

3 Kommentare:

  1. Also ich habe mir ja den Blog mittlerweile als Startseite eingerichtet und es ist ein Fest Eure Beiträge morgens zu lesen. Daher an dieser Stelle ein großes Lob an wortgewandten Autor ;D

    AntwortenLöschen
  2. ...und natürlich an die hervorragende Fotografin (ist ja selbstverständlich!)

    AntwortenLöschen