Eigentlich
wollten wir mit dem Nachtbus nach Phnom Penh, und haben den übers Hostel
gebucht. Eine nachträgliche Internetrecherche (manche Klugscheisser
mögen meinen, das hätte man besser vorher machen sollen) hat ergeben, dass
man bei Busreisen unbedingt auf den jeweiligen Veranstalter achten soll, und Nachtbusse
aufgrund der hohen Unfallgefahr tunlichst meiden sollte. Beides nicht gemacht J Wir haben uns dann entschieden, doch
einen Tag-Bus zu nehmen, die 36 Dollar
waren natürlich damit in den Sand gesetzt, aber was tut man nicht alles fürs
Überleben. Ihr könnt ja aus Spaß mal Paramount Angkor Express googeln (das wäre unser Veranstalter gewesen), vielleicht versteht Ihr dann, warum wir uns umentschieden haben...
Die Fahrt fing
auch ganz gut an mit nem Erfrischungstuch, einer Flasche Wasser und Gepäck für
Freunde des Salzigen und des Süßen gleichermaßen. Und nachdem man geschnallt
hat, dass der mitfahrende Hoster (müsste ja wahrscheinlich die männliche Form
von Hostess sein, oder?) tatsächlich das in Khmer gesagte auch noch ins
Englische übersetzt, wurde man sogar noch mit Infos über Land und Leute
versorgt. Leider verstehen die Kambodschaner unter Flüsterasphalt anscheinend
ein bisschen was anderes als wir, so dass man mit einem leichten Bandscheibenvorfall
in Phnom Penh ankam und auch auf der Bordtoilette gab es vermutlich den einen
oder anderen Streuverlust. Ansonsten war aber die Fahrt bei Tageslicht,
unabhängig von der größeren Überlebenschance, auf jeden Fall die richtige Wahl,
man hat richtig viel vom Land gesehen, abseits der Touristenorte, leider waren
Fotos durch die Scheibe nicht drin. Aber glaubt uns einfach, es war
wunderschön.
Heute sind wir
erst ein bisschen durch Phnom Penh geschlurrt und haben uns ein bisschen die Stadt angeguckt. Sehr gut gefallen haben uns die Hecken schneidenden Kollegen (siehe Foto). Das und das Falten von etwa 10 Servietten mit 5 Leuten in unserem Hostel zeigt in etwa, mit welchem Enthusiasmus hier das Arbeiten gehandhabt wird. :-)
Phnom Penh (formerly known as Pearl of Asia). |
Phnom Penh City. |
Nudeln. |
Effizientes Hecke schneiden in Kambodscha. |
Danach sind wir dann zum
Tuol-Sleng-Genozid-Museum (S-21) gefahren, das ist das ehemalige Gefängnis der
roten Khmer in dem mindestens 14.000 Menschen gefoltert und dann in den
Killling Fields umgebracht wurden. Das war echt schon ziemlich harte Kost und
hat ziemlich stark an Deutschland während des zweiten Weltkrieges erinnert,
sowohl was das Ausmaß an Grausamkeit als auch die Rechtfertigung der
Beteiligten („Rädchen im Getriebe“ etc.) angeht. Das S-21 hatte auch eine
ähnliche Funktion wie die Konzentrationslager im zweiten Weltkrieg. Gefangene
wurden gefoltert um Informationen zu bekommen. Zu den Gefangenen
gehörten einfache Zivilisten, Gebildete Menschen, aber auch vermeintliche Verräter aus den eigenen
Reihen. Die meisten von ihnen waren unschuldig und wurden so lange gefoltert,
bis sie Dinge zugaben, die sie gar nicht getan hatten, nur um der Folterung zu
entkommen. Lebend aus S – 21 haben es nur 7 Menschen geschafft.
S21 |
S21
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Morgen geht’s
dann nach Sihanoukville, ist aber eigentlich nur ein Zwischenstopp, da wir dann
am Donnerstag nach Koh Rong Saloem übersetzen und uns da im Lazy Beach Hostel
ein paar lockere Tage machen werden, mit nem Bungalow direkt am Strand. Da es
dort keinen bzw. nur temporär Strom gibt, werden wir uns wohl erst danach
wieder melden, ich vermute aber mit Bildern, die unter Umständen etwas Neid
hervorrufen könnten. J
Backo
Also ich habe mir ja den Blog mittlerweile als Startseite eingerichtet und es ist ein Fest Eure Beiträge morgens zu lesen. Daher an dieser Stelle ein großes Lob an wortgewandten Autor ;D
AntwortenLöschen...und natürlich an die hervorragende Fotografin (ist ja selbstverständlich!)
AntwortenLöschenJa sicha:-)Danke nach HH Zitty!
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