28 November 2012

Hanoi I Vietnam.

Da es das letzte Mal so gut geklappt hat, hatten wir uns entschlossen auch nach Hanoi den Nachtzug zu nehmen. Die Kabine war noch leer als wir ankamen, und die sah auch irgendwie neuer und moderner aus. Die Matratzen waren allerdings offensichtlich aus Stahlbeton gegossen. Kehr, was waren die hart. Unser Mitreisender war dann ein junger Vietnamese, der aber mitten in der Nacht durch eine Mutter mit ihrem kleinen, lustigen Fratz und einen anderen jungen Vietnamesen ersetzt wurde. So schnell geht das hier, keine Ahnung, was er sich hat zu Schulden kommen lassen.

Ich persönlich hab eigentlich ganz gut auf dem Betonbett geschlafen, Sabrina eher nicht. Ich hatte dafür ein interessantes Erlebnis, was einem gezeigt hat, was für ein ausgebuffter Kerl so ein menschlicher Körper ist. Offenbar musste ich irgendwann des nächtens die Blase entleeren, was mir mein Gehirn mit folgendem Traum klar machen wollte: Ich saß mit meinem Partner von der Mordkommission, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Dieter Pfaff hatte, bei Doppel – Pommes – Gyros – Tzatziki in einem griechischen Imbiss, und besprach die letzten Taten eines Serienmörders. Dann musste ich mal auf die Toilette, die sich, wie sollte es auch anders sein, in dem, direkt an die Pommesbude angeschlossenen, kirchlichen Gemeindezentrum befand. Das Problem war hier, dass just an diesem Tage ein Mädchengymnasium die Räumlichkeiten angemietet hatte, und daher auch die Herrentoiletten von Mädels besetzt waren. Gut war wiederrum, dass das Gemeindezentrum direkt an mein elterliches Wohnhaus angeschlossen war. Allerdings waren auch hier bereits beide Badezimmer besetzt, und die sich mitten im Esszimmer befindliche freistehende Toilette wollte ich nicht benutzen, da es sich hier, wie einigen von euch bekannt, um ein Durchgangszimmer handelt, und ich in solch einem privaten Moment ungern gestört werde. Das Ende vom Lied war, dass ich doch wohl oder übel auf die Zugtoilette musste. Ich hoffe nur, dass Dieter Pfaff nicht immer noch in der Pommesbude auf mich wartet. Ich erinnere mich nämlich, dass er es eigentlich ziemlich eilig hatte. Ob mir mein Kopf vielleicht auch noch mitteilen wollte, dass ich weniger Thriller lesen sollte, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Das aber nur nebenbei.

Auf jeden Fall sind wir wohlbehalten angekommen, woran man sich allerdings echt gewöhnen muss, ist, dass die Vietnamesen in einer Tour telefonieren, wie unserer Mitfahrer, sogar mit zwei Handys, und wenn er nicht telefoniert hat, hat er aus seinem Laptop lustige vietnamesische Popmusik dudeln lassen und ich glaube, da hatte auch der Bohlen seine Finger mit im Spiel.

Angekommen am Hanoi HbF haben wir es tatsächlich mal geschafft, uns mit Beharrlichkeit aus den Fängen, im wahrsten Sinne des Wortes, der unseriösen Taxikutscher zu befreien und für 2 Euro sicher und schnell an unser Ziel gebracht zu werden. Wer mal in Vietnam unterwegs ist, immer mit Mailinh Group fahren. Hier in Hanoi ist gerade übrigens richtig beschissenes Wetter, kalt und regnerisch. Daher werden wir morgen direkt nach Ha Long Bay weiterfahren und da eine dreitägige Insel- und Bootstour machen. Das ist hier echt der Wahnsinn, wenn man versucht, hier einen seriösen Anbieter zu finden, der einen nicht abziehen will. 10 Leute – 10 Meinungen. Na ja, wird schon schief gehen. Wir melden uns dann danach wieder mit hoffentlich auch ein paar schönen Bildern.

26 November 2012

Hoi An I Vietnam.

Um das Geld für eine Nacht im Hostel zu sparen, hatten wir uns entschieden, den Nachtzug nach Danang zu nehmen, um dann nach Hoi An weiterzureisen. Wir hatten die oberen Betten gebucht, unten hatte es sich bereits ein älteres vietnamesisches Ehepaar gemütlich gemacht. Auf den ersten Blick machte das Abteil den Eindruck, als wenn es für mehr als 3 - 4 Stunden unruhigen Schlafes nicht zu gebrauchen wäre. Dass unsere Mitbewohner bereits um 19.15 Uhr die Äuglein zugemacht haben, hat nicht dazu beigetragen, dass man von einem gepflegten Ausschlafen ausgehen konnte, 14 Stunden braucht in dem Alter kein Mensch mehr. Wir wurden allerdings eines besseren belehrt, Ohropax sei Dank, der werte Herr unter mir hatte sich anscheinend vorgenommen, in einer Nacht den weltweiten Regenwaldbestand niederzumähen, nur mit Kraft seiner Stimme, ich vermute, daher hatte er sich auch schon so früh hingelegt, das wäre sonst wahrscheinlich eng geworden zeitlich. Was die Ohropax nicht verhindern konnten, waren die 5 - 6 Schreckmomente, wenn der Zug fast eine Vollbremsung hingelegt hat, warum auch immer das mitten in der Nacht nötig ist, er wird ja kaum auf ein Stauende aufgefahren sein. Überraschenderweise haben die großzügig bemessenen Geländer von 10 x 50 cm einen tatsächlich vor dem Runterfallen bewahrt. Um 6 Uhr war dann aber dennoch Schluss mit Schafen, da unsere Mitfahrer nach einem ausgiebigen Frühstück (1 Maiskolben, 3 hartgekochte Eier) die aktuellen Geschehnisse aus der Zeitung besprochen und danach in einem gemeinsamen Diskurs geschichtlich eingeordnet haben. Zumindest wenn mich mein Vietnamesisch nicht getäuscht hat. Ich wüsste allerdings auch nicht, was man sich sonst in dem Alter noch in solch einer Epik zu erzählen hätte. Letztendlich war es aber wieder mal eine amüsante Fahrt und wir haben auf jeden Fall deutlich länger und besser geschlafen als erwartet, d.h. nach Hanoi wird's dann auch wieder mit dem Nachtzug gehen.


Auf dem Weg nach Hoi An im Nachtzug.
In Danang angekommen haben sich die Amis wieder mal als Everybody's Darling präsentiert. Offensichtlich war es einem nordamerikanischen Pärchen (Er: etwa 1,90m und 100 Kilo) zu umständlich nach Aufforderung durch eine 40 Kilo - Vietnamesin am Ausgang noch einmal sein Ticket vorzuzeigen. Nachdem die Dame versucht hat, ihn zurückzuhalten (wie man das halt so mit der Statur macht), hat er das nur mit einem rüden Rempler und einem freundlichen "Fuck Off" quitiert. Die sind echt manchmal vom anderen Stern. Mein jetzt aber schon häufiger beobachteter Favorit ist aber, auf die Frage, woher sie kommen, einfach nur "California" zu sagen. Machen wir ab jetzt auch. "Where are you from?" - "Northrhein Westphalia". Und dann wollen wir mal sehen, wer in deutscher Föderalerdkunde aufgepasst hat. Freu ich mich jetzt schon drauf :-)

Wir wurden dann vom Bahnhof per Hostel - Abholservice ins Guesthouse gefahren, und da gabs dann erstmal lecker Tee und Kuchen. Uns wurden auch immer, wenn wir abends nach Hause kamen, kleine Köstlichkeiten gereicht, sehr aufmerksam und nett das Personal da. Hoi An ist primär berühmt für die ungefähr 200 Schneidereien, die einem für ein paar schmale Dollar vom Abendkleid bis zu originalen Nike - Schuhen alles auf den Leib schnitzen. Ansonsten gibts es noch mal die selbe Menge an Restaurants, Bars und Nippes - Lädchen. Seit die Altdtadt zum UNESCO - Weltkulturerbe erklärt wurde, versucht das hier jeder, zu versilbern. Da wir aber loyale Deutsche sind, haben wir jeden Tag im selben Ess - und Trink - Fachgeschäft unsere Nachmittags-Cola oder unser -Bier (für 13 cent das Glas) zu uns genommen. Unsere Fahrräder haben wir auch immer bei der selben Dame gemietet, da weiß man halt woran man ist. Hier gabs dann auch mal wieder einen Strand, an dem man sich sogar Surfboards ausleihen konnte ... Waren 2 schöne Stunden mit viel Paddeln und wenig surfen, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Merken aber fürs nächste Mal: Wasser reflektiert scheinbar Sonnenstrahlen und erzeugt einen schönen roten Teng auf dem Rücken. Ach ja, "verarschen" haben wir uns natürlich auch mal wieder: Die Strandverkäuferin war aber auch wirklich nett und hat das deutlich souveräner gemacht, als die Konkurrenz. Da kann man auch ruhig mal 90.000 Dong (bereits aus unserer Sicht knallhart verhandelt) für ein kleines Döschen Tiger Balm bezahlen. Im Hostel hätte es 25.000 gekostet. Nun ja, meine Nackenschmerzen sind jetzt auf jeden Fall weg, und Sarah (vermutlich ihr Undercovername, um das Nachverfolgen schwieriger zu gestalten) hat jetzt auch wieder Geld für ihre 5- und 9 jährigen Töchter.

Die Aktivitäten haben sich in Hoi An dann auch auf das beschriebene beschränkt (Fahrrad fahren, am Strand abhängen und ein nachmittagliches Getränk in einer ausgewählten Lokalität zu sich nehmen), eine kleine Bootsrundfahrt haben wir noch gemacht, bei der wir ein paarmal versuchen durften, ein Fischernetz fachmännisch auszuwerfen, mit ziemlich stümperhaftem Ergebnis.
Hoi An Stadt.

Neben den Schneider-Geschichten ist Hoi An DIE Stadt der Lampions. Die Teile werden an alles gehängt und abends wird so die ganze Stadt beleuchtet.

Der Kleene hat sich ein paar Dong zum Taschengeld dazu verdient. Aber ein Lacoste Shirt an:-)

Fischer bei der Arbeit - so sieht das aus, wenn man das Netz professionell auswirft.

...und so, wenns eher bei nem netten Versuch bleibt.

... Dito - no fish.
Sabrina hat dann auch noch eine Fototour gemacht, mit einem französischen Fotografen (Etienne), den sie in der Stadt wie Brad Pitt angefallen hat, weil sie ihn von einem Flyer wiedererkannt hat. Passiert dem Kollegen sicher auch nicht alle Tage. Da die Tour um 4.45 Uhr morgens gestartet ist, übergebe ich für erste Handinformationen:

Abgeholt wurde ich also um 4.45 Uhr, dann gings erst einmal auf einen Kaffee zum befreundeten Fährmann, der uns hinterher auch übersetzen sollte. Hier wurde relativ schnell klar, dass aus einem Fotokurs eine geführte Fototour werden würde, da die anderen Teilnehmer (Zwei Deutsche aus Düsseldorf, ein Schweizerin und meine Wenigkeit) wirklich überhaupt keinen Plan von tuten und blasen hatten, sollte mir aber auch Recht sein.

Dann gings also los mit dem Boot in ein kleines Dorf in dem der tägliche Fischmarkt stattfindet, d.h. hier kommen die Fischer, die die ganze Nacht auf Tour waren rein, um ihren Fang an den Mann, bzw. in diesem Fall an die Frau zu bringen. Der Mann arbeitet tendenziell in Vietnam wohl nicht soo gerne, sondern stellt sich mit seinen Kumpels auch gerne morgens um 6 schon mal ein paar Kannen rein, während die Frau die dicksten Fische zum kleinsten Preis abzugreifen versucht. Was relativ deutlich wurde, ist, dass wir anscheinend in Bezug auf die erfolgversprechendste Verhandlungstaktik noch nicht annährend assimiliert sind. Wenn hier der Preis einer Partei nicht passte, wurde auch gerne mal eins mit dem Fischkorb auf den Kopf gegeben.

Das Coole war aber, dass wir die einzigen Touristen waren, und dadurch, dass unser Etienne ein sehr gutes Verhältnis zu den Locals hat, was mit Sicherheit auch daran liegt, dass er sich die Mühe gemacht hat, die Sprache zu lernen, mittem im Geschehen waren, und überall Fotos machen durften, ohne dass direkt die Hand aufgehalten wurde. Die ganzen Locals waren auch alle supernett, und gerade die Kids hatten richtig Bock drauf, zu posieren, und natürlich die Bilder zu sehen oder wahlweise durch wildes auf den Knöpfen rumdrücken zu löschen. Etienne hat uns dann auch nicht versucht uns unbedingt die Technik und Einstellungen einer Kamera zu erklären, sondern eher Bildkomposition und wie man auch einfach mal ganz nah an die Locals ran geht, ohne dass sie sich gestört fühlen.

Hier noch ein paar Fotos der Tour:

Foto-Tour - Auf dem Fischmarkt.

Foto-Tour - Qualitätskontrolle.

Foto-Tour - da werden Micro Shrimps aus dem restlichen Zeug sortiert.

Foto-Tour - zu mir war sie sehr nett! Bei den Verhandlungen hat sie dem Fischer ihren Korb auf den Kopf gehauen, als sie den Preis für überteuert hielt.

Foto-Tour - die Kids sind die ganze Zeit um einen rumgeturnt und wollten Fotos machen und gucken und haben mich die ganze Zeit wie wild auf vietnamesisch vollgeplappert.

Foto-Tour - Warenangebot morgens um 6. 1 kg Fisch hat ca 30 cent gekostet.

Foto-Tour - Diese Kinder sind einfach so putzig und denen macht das so Bock, wenn Du da mit der Kamera rum turnst und sie danach auf der Kamera rumdrücken dürfen und die Bilder einer Qualitätskontrolle unterziehen können.

Foto-Tour - der Kleene war mein Liebling:-)

Foto-Tour - da kam ich zufällig an nem Fenster vorbei und was erspähen meine Augen? Da verdient sich die Familie neben der Fischerei nen schönen Dong zusätzlich dazu - Nebenerwerb Ralph Lauren Polo Shirts:-) Mit original Einnähern, die da säckeweise rumstehen. Aber "very good quality" wurde mir versichert.

Vorsicht Kampfhund! Ich hab mich ja bis jetzt wirklich bemüht nicht so viele Hunde anzufassen und zu streicheln, aber an dem konnte man unmöglich vorbei gehen!

Hoi An hat uns also auf jeden Fall sehr gut gefallen, daher sind wir auch einen Tag länger als geplant geblieben. Morgen nachmittag gehts dann mit dem Nachtzug nach Hanoi. Von dort melden wir uns dann wieder. Hanoi ist laut diversen Quellen die absolute Verarsche - Hochburg, wir sind gespannt, haben aber vorsichthalber schon mal einen Fischkorb zu Vermöblungszwecken eingepackt.

Backo & Sabrina

24 November 2012

Ho Chi Minh I Vietnam.

Vor unserer Abreise (aus Phnom Penh) mit dem fabulösen Mekong Express sind wir noch zum Russian Market gefahren, wo es ungefähr alles gibt, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Von Markenklamotten (gefälscht und nicht – gefälscht aus den umliegenden Produktionsstätten) über Schmuck, Seidenartikel und Lebensmittel bis zu Kettensägen und Motorrollerequipment wird hier von der Hausfrau bis zum Massenmörder sicher jeder glücklich. Fast hätte ich mir ein Paar Nike gekauft, konnte dann aber doch wiederstehen.

Zurzeit ist Barack Obama auf Asien - Tour und macht auch Halt in Phnom Penh, und daher wird der Verkehr, warum auch immer, so ganz hat sich uns das nicht erschlossen, von Polizei und Militär geregelt. Das scheint aber auf jeden Fall auch für die Kambodschaner eher verwirrend zu sein, wie soll man etwas regeln, was offensichtlich nicht geregelt werden will. Für den sich sonst selbst regulierenden Verkehrsfluss ist das auf jeden Fall kontraproduktiv. Und auch unser TukTuk – Fahrer wusste überhaupt nicht wie im geschieht, als er von einem Polizisten zurückgepfiffen wurde, als er gerade ganz nonchalant die sechste Spur eröffnen wollten.

Auch wenn wir das mit dem Mekong Express unter Umständen ein klein wenig ins Lächerliche ziehen, ist das auf jeden Fall eine ganz klare Empfehlung für alle, die auch mal hier in der Gegend unterwegs sind, auch der Übergang nach Vietnam ging reibungslos, und lecker Essen gabs auch wieder. Ob man nun den südafrikanischen Knallerfilm „Mr. Bones“ unbedingt gebraucht hätte, kann man sicher in Frage stellen, besser als das sonst laufende kambodschanische Karaoke ist es allemal. 

 


Direkt nachdem wir die Grenze passiert hatten, sieht man sofort, dass Vietnam schon deutlich weiter entwickelt und reicher ist. Alles blinkt und leuchtet, die Straßenseiten sind baumaßnahmlich getrennt und es gibt Ampeln … die sogar beachtet werden. Der Verkehr bleibt trotzdem chaotisch, besonders durch die Millionen von Motorrollern.

Kaum aus dem Bus raus, haben einen die Taxifahrer angesprungen, um uns ins Hostel zu fahren. Auch wenn wir es eigentlich mittlerweile besser wissen müsste, haben wir uns den erstbesten gekrallt, weil der uns auch glaubhaft versichern konnte, dass er das Taximeter nutzt (in Thailand ein Zeichen für einen seriösen Kutscher). Die Fahrt, die laut Karte ein guter Kilometer hätte sein sollen, zog sich dann irgendwie doch ganz schön, und der Taximeter war auch eher das Modell Usain Bolt. Dazu kam, dass der Umrechnungskurs Dong/Dollar wohl auch eher dem persönlichen Wunschdenken des Fahrers entsprang. Die persönliche Stadtrundfahrt hat uns dann etwa 15$ gekostet, und als man das gecheckt hatte, bei dem unhandlichen Umrechnungskurs (30.000 Dong sind ein €) war das Taxi auch schon längst über alle Berge.

Auf der Fahrt hatten wir auch Dominik und Marianne, ein deutsches Paar, kennengelernt, mit denen wir uns für den nächsten Tag zum Frühstück verabredet hatten. Als wir von denen gehört haben, dass deren Taxifahrer 70 Dollar haben wollte für dieselbe Strecke, waren wir natürlich Stolz wie Bolle, dass wir so unfassbar souverän waren. Den Tag haben wir dann mit ein bisschen Sightseeing verbracht, warum jetzt aber der Architekt des Reunification Palastes einen Preis bekommen hat, hat sich uns dann doch nicht ganz erschlossen. Dafür gab es aber ein rotes Telefon im Büro des Präsidenten, ich vermute mal, um Superman zu erreichen oder wahlweise den Präsidenten der USA. Wobei es mit der Wählscheibe bei einem wirklichen Notfall vermutlich auch zeitlich etwas eng geworden wäre.





HCMC - Verkehr.


HCMC Stadt - der normale Wahnsinn.

Es gibt auf den Märkten nichts, was es nicht gibt!
HCMC: 9 Mio. Einwohner - 7 Mio.angemeldete Mopeds.
HCMC.
Der preisgekrönte Reunification Palace - nun ja, Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.
Abends haben wir uns dann mit Dominik und Marianne zum Karaoke singen getroffen, mit so ner lustigen eigenen Box, das war ziemlich witzig, und unsere Performance eines durch den Zufallsgenerator (In welcher Sendung hieß der nochmal „Zuffi?) ausgewählten vietnamesischen Hits wird den Angestellten und Box – Nachbarn sicher auch noch ein bisschen im Gedächtnis bleiben.
Zur Erinnerung, wir sind in Vietnam - Dieter Bohlen scheint echt der weltweite Poptitan zu sein.
Am nächsten Tag sind wir dann zu einer Mekong – Delta Tour aufgebrochen, die auf jeden Fall ihre 8 € wert war, besonders da unser Tour Guide offensichtlich einen Clown gefrühstückt hatte, und uns mit der einen oder anderen lustigen Bömmelei bei Laune gehalten hat. Für die, die in Erdkunde nicht richtig aufgepasst haben, oder wie ich nicht über eine vier hinausgekommen sind, der Mekong ist mit etwa 4.000 km der zehntgrößte Fluss der Welt und ein ganz schön breiter Oschi, da kann der Rhein aber mal schön einpacken. 
Mekong Delta.
Mekong Delta - Seltener Mekongdackel.

Das Ganze war natürlich ziemlich tourimäßig aufgezogen, aber man hat trotzdem einiges gesehen. Erst sind wir mit einem Boot zu den Floating Markets gefahren, der, wie uns der Guide mehrfach versichert hat quasi ein Großmarkt nur für die Einheimischen ist. Hier gibt’s dann das Kilo Kürbis oder Mango für schmale 10 Cent. Wir erinnern uns, die Mango wird dann für 1 Dollar an die Touristen verscherbelt, bei einen angenommen Durchschnittsgewicht von 500 Gramm macht das also eine Gewinnspanne von 2000%, da sollen sich die Koks – Dealer aber mal ne Scheibe von abschneiden.



Floating Market - Da lebt mal ganz locker ne 5 - köpfige Familie auf dem Kutter.

Floating Market - was am Bambusstock hängt wird verkauft.

Danach sind wir in ein Coconut – Candy – Fachgeschäft weitergezogen. Das Zeug ist ungefähr vergleichbar mit dem Karamellbonbon aus eurem Lieblingskaramellladen, außer das es natürlich zusätzlich nach Kokos schmeckt, es sollte aber zum Blomben ziehen gleich gut geeignet sein



Mekong Delta - Coconut Candy/Honey/Ricepaper Farm - Mit dem Kaffeservice direkt bei de Omi aussem Schrank.

Mekong Delta - Coconut Candy/Honey/Ricepaper Farm.
Danach hat uns eine nette alte Dame in voller Montur mit lange Beine und lange Arme bei gefühlten 600 Grad auf einem Ruderboot durch die Kanäle geschippert.

Mekong Delta Gondoliere.

Mekong Delta - die Vietnam Hüte stehen uns wirklich wunderbar:-)



Mekong Delta.

Auch wenn in den 8 Euro die Verpflegung schon mit drin war, hat uns unser Guide angeboten, natürlich für einen kleinen Aufpreis, den nur im Mekong vorkommenden Elephantfish oder nen Satz heiße Frischwasser-Shrimps zu ordern, da das inkludierte Essen „not enough for young people“ sei. Wir habens mal drauf ankommen lassen, und es war dann eine gute Portion Reis mit Hühnchen, das Sabrina nicht gegessen hat, da es zugegebenermaßen aussah wie wahllos aus dem Federviech gehackt. Ich fands trotzdem lecker.

Außerdem haben wir noch einen Australier (eigentlich Ire, aber seit 40 Jahren down under) mit seiner malaiischen Frau (die recht gut deutsch sprach, da sie 17 Jahr in Wien gelebt hat) kennengelernt, die uns direkt zu sich auf die Farm eingeladen haben, ist ziemlich am Arsch der Heide im Hinterland von Sydney, und Hinterland aus australischer Sicht, also 500 km. Mal sehen, ob wirs dahin schaffen.

An unserem letzten Tag in Ho Chi Minh Zitty sind wir dann noch zu den Cu Chi Tunneln gefahren, ein ausgeklügeltes unterirdisches System auf drei Ebenen und bis zu 10 Meter tief mit Schulen, Krankenzimmern und allem Pipapo. Die Tunnel wurden in den 4oer Jahren von Partisanenkämpfern erbaut und im Rahmen des Vietnamkrieges von den Vietcong genutzt und erweitert. Unser Tourbegleiter hatte noch einen deutlich größeren Clown verschluckt, was die Fahrt relativ kurzweilig gemacht hat. Die Art wie die Tunnel präsentiert wurden bzw. auch was für Scherze der Guide gemacht hat, waren für uns als Deutsche etwas gewöhnungsbedürftig, wir tun uns ja etwas schwer damit, das Thema Krieg ins Lächerliche oder Komödiantische zu ziehen, bis Helge endlich Hitler spielen durfte, hat ja auch 60 Jahre gedauert. Nichtsdestotrotz hat man viele Hintergrundinformationen bekommen, und auch gemerkt, dass die Vietnamesen sehr stolz darauf sind, die Amis besiegt zu haben, auch wenn es dabei herbe Verluste auf vietnamesischer Seite gab. Am Ende der Tour konnte man dann auch selber auf einer Strecke von 140 Metern durch die Tunnel kriechen, diese wurden übrigens, primär für die dicken Amis, um 35% vergrößert. Danach war man komplett nass geschwitzt, und es ist nur schwer vorstellbar, wie man da unten 14 Jahre leben kann. Das Ganze wurde aber auch stark dadurch verzögert, dass der moppelige Lehrer der Schulklasse aus Australien natürlich als erster in die Röhre wollte. Dass das ne Scheißidee ist, hätte er eigentlich schon ne dreiviertel Stunde vorher merken müssen, als er bei dem Versuch, in eine original Eingangslucke einzusteigen, stecken geblieben war, und drei Leute seinen beleibten Körper rausziehen mussten.

Cu Chi Tunnel - Schweineheiß da unten.
Cu Chi Tunnel - Und Eng ist es auch. Hier ist der dicke Lehrer stecken geblieben.
Einfache, aber wirkungsvolle Fallen sollten die Eingänge schützen.
Auf dem Rückweg haben wir noch an einer Werkstatt mit angeschlossenem Verkaufsraum gehalten, in dem (teilweise in dritter Generation) durch das von den Amis im Krieg genutzte Entlaubungsmittel mit einer körperlichen Behinderung geborene Vietnamesen Kunstwerke aller Art aus Holz, Farbe, Eierschalen und Sand herstellen. Da sahen einige Sachen echt cool aus. Schade, dass wir keinen Platz mehr im Rucksack haben, wobei ich auch nicht genau wüsste, wo wir uns die Vase hinstellen sollten. 
Die Vase war locker vier Meter hoch.


Backo

18 November 2012

Koh Rong Salmoem I Kambodscha.

So, die Zivilisation hat uns wieder. Drei Nächte haben wir jetzt auf Koh Rong Salmoem im Lazy Beach verbracht, und der Name ist hier Programm. Das Teil wurde von zwei Engländern vor acht Jahren eröffnet, Chris hat uns dann auch nach 2 – stündiger Überfahrt persönlich begrüßt, sein Kollege war gerade zum Pokern an der kambodschanisch – thailändischen Grenze. Ohne Chris zu nahe treten zu wollen, aber einer normalen Arbeit kann der wohl zeitnah nicht wieder nachgehen, da müsste man ja Dinge schneller als in Zeitlupentempo machen … und womöglich Schuhe tragen. Aber echt ein netter Typ und schon cool, das ganze Ding mit den eigenen Pfoten aufgebaut zu haben. Die Bungalows waren zwar sehr einfach gehalten, mit kaltem Wasser und Toiletten ohne Spülung (aber eine Bum Gun gabs auch hier J) aber direkt am Strand gelegen. Wir haben natürlich Bungalow Nr. 1 bekommen, Ehre, wem Ehre gebührt. Strom gabs auch nur von 18.00 – 22.00 Uhr. Viel machen tut man auf der Insel den ganzen Tag eigentlich nicht, die aufwendigste Aktion dürfte der 20 minütige Spaziergang zum anderen Ende der Insel gewesen sein. Hier haben wir eine Entdeckung gemacht, deren Ursprung wir bis jetzt noch nicht final klären konnten: Ein riesiger Haufen dampfender Kacke. Unsere erste Vermutung war ein Tiger, das haben wir aber recht schnell wieder verworfen. Letztendlich gehen wir davon aus, dass die lustigen kleinen Äffchen ausscheidungstechnisch ein Joint Venture gegründet haben, um den blöden Touris mal richtig Angst einzujagen. Hat ganz gut geklappt.

Ansonsten hat man viel in der Hängematte und im Meer rumgehangen und es sich gut gehen lassen. Abends haben wir dann immer in der Bar/Lounge/Restaurant abgehangen, gelesen oder 4 gewinnt gespielt (Hier könnt ihr Sabrina gerne noch mal persönlich nach dem offiziellen Endergebnis fragen). Viel mehr gibt’s eigentlich auch nicht zu erzählen, die Bilder sprechen für sich, denken wir. Waren auf jeden Fall ein paar sehr erholsame Tage. Ach ja, beim Schnorcheln haben wir bemerkt, dass meine angeblich wasserdichte Videokamera anscheinend doch nicht so wasserdicht ist. Schade, schade!

Eigentlich wollten wir dann wieder mit dem Mekong Express nach Phnom Penh, der fuhr aber nicht von dort, also haben wir uns von Chris überzeugen lassen, den Paramount zu nehmen (Ihr erinnert euch, einer der Anbieter, die man nicht unbedingt nehmen soll). Aber es sollte noch schlimmer kommen.

Wir wurden dann, wieder auf dem Festland angekommen, von einem Minibus abgeholt und zur Busstation gefahren, und da stand er, ein Bus der Rith Mony Bus Company, das metallgewordene Böse, verantwortlich für gute 90% aller Busunfälle in Kambodscha, schon der Name hört sich an wie ein Bösewicht aus James Bond. Hier handelt es sich quasi um den Paten unter den Bus – Firmen, das was für K.I.T.T. in den 80ern K.A.R.R. war. Offensichtlich waren wir für Rith aber nur ein kleiner Fisch und weder gefährlich noch wohlhabend genug, so dass wir tatsächlich in einem Stück und ohne Beton an den Füßen in Phnom Penh angekommen sind.

Morgen geht’s dann weiter nach Ho Chi Minh Stadt. Schade eigentlich, Kambodscha war echt ein Knaller – Land.

Backo

 
So gehen die Jungs da auf Fischfang. Der wurde dann abends auf Bestellung frisch kredenzt.
Ausblick aus Hütte Nr. 1.


"Unser" Lazy Beach.

Der Alltag war jetzt nicht ganz so stressig:-)

Zu viel Zeit...

Zu viel Zeit-die Zweite...

Sonnenuntergang am Lazy Beach.

Unsere "kleinen" Mitbewohner. Die Kollegen waren ein gutes "großes Lineal" lang:-) Aber sehr süß!


Als wir auf den Horror-Bus gewartet haben, hab ich mich mit nem kleinen Local angefreundet-sie konnte wirklich ziemlich gut krakelige Kreise malen:-)

14 November 2012

Sihanoukville I Kambodscha.


Eigentlich wollten wir uns ja erst nach unserem Erholungstrip nach Koh Rong Salmoem wieder melden, aber die Fahrt nach Sihanoukville ist dann doch eine Erwähnung wert. Da wir leider das Büro unseres favorisierten Mekong Express nicht gefunden haben, haben wir uns auf einen GST Bus gebucht. Abgeholt wurden wir um 6.40 Uhr von einem bereits verdächtig abgeranzten Bus und dann zum Busbahnhof geschippert. Hier haben wir uns bereit gemacht, ordnungsgemäß unser Gepäck einzuchecken, und eine Quittung dafür zu erhalten. Als wir aber aus dem Bus raus waren (die Coolen sitzen ganz hinten), waren unsere Rucksäcke bereits im Bauch des modernen Reisebusses, zu erkennen an der komplett gesprungen rechten Seite der Windschutzscheibe, verschwunden … oder auch nicht. Vertrauen ist alles, also rein in die gute Stube. Hätte es uns hier schon verdächtig vorkommen sollen, dass diverse Plätze unbesetzt waren? Wahrscheinlich nicht, wir haben vermutet, dass das damit zusammenhängen könnte, das einige Sitze nicht mehr ganz der DIN entsprachen und man sie nicht mehr in die aufrechte Position bringen konnte ... auf solch einem habe ich es mir dann bequem gemacht. Kurz zum Merken, das ist noch wichtig, der Trip sollte 4 Stunden dauern.

 Nach einer Stunde waren wir noch nicht mal annähernd aus Phnom Penh raus. Mitten in der City haben wir dann noch einen Zwischenstopp eingelegt, um die restlichen 8 freien Plätze mit 16 Familienmitgliedern unseres Reiseleiters zu besetzen, ihr merkt, irgendwas stimmt mit der Rechnung nicht. Die 8 freien Plätze befanden sich übrigens fast ausschließlich um uns herum. Wir hatten es also nun mit einer kambodschanischen Großfamilie mit mindestens 3 Generationen (so 100% war das nicht nachzuvollziehen) zu tun, von denen mindestens zwei stundenlang in einer Lautstärke telefoniert haben, dass man meinte, es hat denen noch keiner gesagt, dass das ganze über Funk funktioniert. Außerdem war noch ein etwa 8 Monate altes Kind mit an Bord, das erstmal eine Stunde geschrien hat, bis die Mutter dazu übergegangen ist, den Kollegen einfach dauerhaft mit Muttermilch vollzupumpen, keine Ahnung, wo der kleine Kerl das alles hingesteckt hat, aber eins ist klar: wenn er keine Lactoseintoleranz hat, was ich nicht hoffe, da es sich dann vermutlich um eine lethale Dosis gehandelt hat, vermuten wir, dass er diese Nacht einen riesen Schub bekommt, den Knaben kann man morgen vermutlich einschulen. Gerade auch, weil zwischen den kleinen Milchmahlzeiten auch noch Zwischensnacks in Form von Bananenchips o.ä. gereicht wurden. Von diesen (den Chips, nicht den Milchmahlzeiten) haben wir dann auch ein paar abbekommen, sehr lecker.

Nach 3 Stunden gabs noch mal einen kleinen Stopp, wo man sich mit Essen und Trinken versorgen und die Toiletten aufsuchen konnte. Zum Glück hatten wir noch nichts gegessen, da es sich hier um, einigen sicher noch aus dem Frankreich der grauen Vorzeit bekannten, Hockklos handelte, und ich auf diese seit einem Erlebnis in meiner Kindheit im heimatlichen Freibad nicht so gut zu sprechen bin. Nur so viel sei gesagt, meine Mama musste die Badebuchse danach erstmal auswaschen.

Kurz danach gab es noch einmal einen Stopp, der durch eine beinahe Vollbremsung eingeleitet wurde, so dass wir schon befürchteten, irgendjemand hätte die Übersicht verloren und eins der Kinder wäre beim letzten Halt verschütt gegangen. Es wurde aber nur, von wem auch immer, ein Sack Gurken und eine Kiste mit gegrillten Insekten an die Familie gereicht. Die Frage ist auch, wie lange stand der Gurkendealer da schon und hat gewartet. Auf jeden Fall rechtfertigt das zum Teil die langen Telefonate, vermutlich wurde über einen für beide Parteien zufriedenstellenden Gurkenpreis verhandelt.  

Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass das eine durchaus lustige Fahrt und eine wirklich nette Großfamilie war, wir lebend angekommen sind, und unsere Rucksäcke heil und nur marginal verdreckt angekommen sind. Und jetzt, wo man das Ganze noch einmal hat Revue passieren lassen kann, bin ich mir gar nicht sicher, ob wir beim nächsten Mal doch wieder den Mekong Express nehmen, was wir uns eigentlich direkt nach der Fahrt geschworen hatten. J

Ach so, gebraucht haben wir übrigens 6 Stunden also netto unterm Strich auch nicht viel mehr Verspätung als mit der Deutschen Bahn.

Backo

13 November 2012

Phnom Penh I Kambodscha.


Eigentlich wollten wir mit dem Nachtbus nach Phnom Penh, und haben den übers Hostel gebucht. Eine nachträgliche Internetrecherche (manche Klugscheisser mögen meinen, das hätte man besser vorher machen sollen) hat ergeben, dass man bei Busreisen unbedingt auf den jeweiligen Veranstalter achten soll, und Nachtbusse aufgrund der hohen Unfallgefahr tunlichst meiden sollte. Beides nicht gemacht J Wir haben uns dann entschieden, doch einen Tag-Bus zu nehmen,  die 36 Dollar waren natürlich damit in den Sand gesetzt, aber was tut man nicht alles fürs Überleben. Ihr könnt ja aus Spaß mal Paramount Angkor Express googeln (das wäre unser Veranstalter gewesen), vielleicht versteht Ihr dann, warum wir uns umentschieden haben...
Die Fahrt fing auch ganz gut an mit nem Erfrischungstuch, einer Flasche Wasser und Gepäck für Freunde des Salzigen und des Süßen gleichermaßen. Und nachdem man geschnallt hat, dass der mitfahrende Hoster (müsste ja wahrscheinlich die männliche Form von Hostess sein, oder?) tatsächlich das in Khmer gesagte auch noch ins Englische übersetzt, wurde man sogar noch mit Infos über Land und Leute versorgt. Leider verstehen die Kambodschaner unter Flüsterasphalt anscheinend ein bisschen was anderes als wir, so dass man mit einem leichten Bandscheibenvorfall in Phnom Penh ankam und auch auf der Bordtoilette gab es vermutlich den einen oder anderen Streuverlust. Ansonsten war aber die Fahrt bei Tageslicht, unabhängig von der größeren Überlebenschance, auf jeden Fall die richtige Wahl, man hat richtig viel vom Land gesehen, abseits der Touristenorte, leider waren Fotos durch die Scheibe nicht drin. Aber glaubt uns einfach, es war wunderschön.

Heute sind wir erst ein bisschen durch Phnom Penh geschlurrt  und haben uns ein bisschen die Stadt angeguckt. Sehr gut gefallen haben uns die Hecken schneidenden Kollegen (siehe Foto). Das und das Falten von etwa 10 Servietten mit 5 Leuten in unserem Hostel zeigt in etwa, mit welchem Enthusiasmus hier das Arbeiten gehandhabt wird. :-)

Phnom Penh (formerly known as Pearl of Asia).


Phnom Penh City.


 
Nudeln.

Effizientes Hecke schneiden in Kambodscha.
Danach sind wir dann zum Tuol-Sleng-Genozid-Museum (S-21) gefahren, das ist das ehemalige Gefängnis der roten Khmer in dem mindestens 14.000 Menschen gefoltert und dann in den Killling Fields umgebracht wurden. Das war echt schon ziemlich harte Kost und hat ziemlich stark an Deutschland während des zweiten Weltkrieges erinnert, sowohl was das Ausmaß an Grausamkeit als auch die Rechtfertigung der Beteiligten („Rädchen im Getriebe“ etc.) angeht. Das S-21 hatte auch eine ähnliche Funktion wie die Konzentrationslager im zweiten Weltkrieg. Gefangene wurden gefoltert um Informationen zu bekommen. Zu den Gefangenen gehörten einfache Zivilisten, Gebildete Menschen, aber  auch vermeintliche Verräter aus den eigenen Reihen. Die meisten von ihnen waren unschuldig und wurden so lange gefoltert, bis sie Dinge zugaben, die sie gar nicht getan hatten, nur um der Folterung zu entkommen. Lebend aus S – 21 haben es nur 7 Menschen geschafft.
S21

 

S21
 
S21

 
S21

Morgen geht’s dann nach Sihanoukville, ist aber eigentlich nur ein Zwischenstopp, da wir dann am Donnerstag nach Koh Rong Saloem übersetzen und uns da im Lazy Beach Hostel ein paar lockere Tage machen werden, mit nem Bungalow direkt am Strand. Da es dort keinen bzw. nur temporär Strom gibt, werden wir uns wohl erst danach wieder melden, ich vermute aber mit Bildern, die unter Umständen etwas Neid hervorrufen könnten. J

Backo