Nach einer entspannten Busreise mit sehr schöner Sicht auf die Anden kamen wir also in Vilcabamba an, einem kleinen Dorf mit 5000 Einwohnern, nahe der peruanischen Grenze, gerne auch als das Tal der Hundertjährigen bezeichnet.
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Sehr fleißig sind die hier alle! |
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Hier siehts fast ein bisschen neuseeländisch aus. |
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Hätte uns nicht gewundert, wenn uns da so ein kleiner Hobbit vor den Bus gesprungen wäre. |
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Viel Platz für wenig Häuser. |
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Kaktus trifft Berge. Sieht irgendwie cool aus... |
Warum hier die Lebenserwartung besonders hoch ist, hat je nachdem wen man befragt unterschiedliche Gründe. Die Wissenschaftler sprechen von einer hohen Ionenladung in der Luft, die Einheimischen von einer speziellen Mineralienzusammensetzung im Wasser, dem Klima und der gesunden Ernährung und die Esofritzen gehen davon aus, dass das Herz der Erde sich hier befindet. Prof. Dr. Backo jedoch vermutet, es könnte daher kommen, dass sich hier der Stress, dem wir uns in unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft aussetzen, tendenziell eher in Grenzen hält. Das einzige worüber sich hier Menschen aufregen könnten, ist, dass es hier Sonntag nach 16.00 Uhr nichts mehr zu picheln gibt. Dafür wird aber zum Mittag ordentlich zugeschlagen.
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Sonntags ab 16 Uhr kein Pils mehr. Ich vermute mal, die Kollegen hatten da ihre Finger mit im Spiel. |
Was auch immer der Grund sein sollte, wer daran glauben möchte, überspringe bitte den nächsten Absatz.
Das Schlimme an der heutigen vernetzten Welt und der dadurch fast vollständigen Transparenz ist ja, dass kleine Dörfer, die sich einen solchen Ruf erarbeitet haben, und den auch souverän vermarkten, schnell durch Netznarzissten, die nichts besseres zu tun haben, als sich durch einen die Mär wiederlegenden Wikipedia-Artikel zu profilieren, schnell als Lügenbarone geoutet werden. Ist irgendwie schade, ein Fun - Fact möchte ich dennoch nicht unerwähnt lassen. Von zwei Forschern wurde die systematische Übertreibung des Alters der Einwohner von Vilcabamba als Ursache für die Langlebigkeit identifiziert. Miguel Carpio, der angeblich älteste Einwohner, der mit 129 Jahren gestorben ist, war da ein besonders lustiger Geselle. Mit 61 hat er behauptet, er wäre 70, fünf Jahre später feierte er aber bereits seinen 80.Geburtstag. In den nächsten 7 Jahren ist er dann seiner Meinung nach um weitere 41 Jahre gealtert und pustete 121 Kerzen auf seiner Torte aus. Warum man das unbedingt, sicherlich steuerlich unterstützt, wissenschaftlich erforschen muss, erschließt sich mir nicht so ganz. Manchmal sollte man den Menschen ihren Glauben an wunderbare und wundersame und gleichzeitig unerklärliche Phänomene nicht nehmen. Wir glauben daher weiter daran, und trinken brav Wunderwasser aus dem Hahn.
Was ist nun der Grund für diese doch detailreiche Beschreibung dieses Phänomens. Ganz einfach, wir haben uns hier richtig schön locker gemacht, daher gibt's nicht viel zu erzählen. Das Hostel ist hier wunderschön etwas außerhalb des ganzen Trubels von Downtown Vilcabamba auf einem Berg gelegen, mit Pool, Massage, Bar, sehr gutem Restaurant, Frühstück mit selbstgebackenem Brot und Hängematte vor der Tür. Dazu gibt's drei lustige Hostelhunde und nen Billardtisch. Die fliegenden Händler mit ihrem selbstgebastelten Gedöns kommen hier sogar am Wochenende vorbei, so dass Frau I. noch nicht einmal zur Befriedigung ihrer Kaufsucht vor die Tür muss. Also warum in die Ferne schweifen, wenn man das Paradies vor der Tür hat. In diesem Sinne haben wir uns wohl mal das Dörfchen angeschaut und auch mal eine kleine Wanderung gemacht, ansonsten aber primär die Seele baumeln lassen.
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Angeblich trägt ja die viele Bewegung der Bewohner dazu bei, dass sie so alt werden. Wir haben uns ein Beispiel dran genommen und sind ein bisschen durch die Berge spaziert. |
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Vilcambambas Autobahn. |
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Zwischenstand nach 500m: Ein obligatorischer Sturz und kurze Verwirrung bezüglich der richtigen Route. |
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Das war ein schönes Wanderwegchen, was wir uns da ausgesucht haben. Ist nur vermutlich schon ewig keiner mehr lang gegangen, das war schon ganz schön zu gewuchert. |
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Viel Umgebung... |
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...die auch als Hintergrund einen äußerst schmalen Fuß macht. |
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Süß, war die... Jetzt wo es bald nach Hause geht müssen wir uns ja auch wieder an die lokale Fauna gewöhnen. |
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Flora gabs natürlich auch. |
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Und zwar jede Menge. |
Morgen geht's dann auf unsere Tour in den Amazonas, aufgrund der langen Strecke und unserer Abneigung gegenüber Nachtbussen mit Zwischenstopps in Cuenca und Quito.
Backo
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