15 Mai 2013

Galapagos Inseln I Equador II.

Nach unserer großartigen Schifffahrt hatten wir ja noch vier Tage auf Santa Cruz in Puerto Ayora, einem putzig kleinen Hafenstädtchen mit 12.000 Einwohnern.

Fischmarkt in Puerto Ayora, der kleine Freund hier und seine gefiederten Kumpels haben immer die Reste bekommen, unglaublich putzig.

Puerto Ayora Skyline
Nach unserer Ankunft haben wir uns ein Hostel gesucht, und haben uns dann auf die Suche nach einer vernünftigen Tauchbasis gemacht, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Primär, weil die spät aufmachen, von 10.30 bis 16.00 Uhr Siesta machen und dann früh wieder schließen. Jetzt mal überspitzt ausgedrückt. Juan hatte uns Scuba Iguana empfohlen. Da die aber etwas außerhalb von Downtown Puerto Ayora lagen, haben wir uns erstmal auf dem Main Strip umgesehen, und da sprang uns dann als erstes ein Angebot für 99 Dolares ins Auge, ziemlich guter Preis für zwei Tauchgänge. Eigentlich wollten wir zu Gordon Rocks, da das eine der besten Sites sein sollte, aber wohl eher was für geübte Taucher ist. Nachdem die Dame uns gefragt hat, wie viele Tauchgänge wir haben, hat sie uns versichert, dass genau das das Minimum wäre, um dort tauchen zu dürfen. Ist klar. Bei zwei weiteren Anbietern war es ähnlich semi-seriös, und am Ende sind wir dann doch bei Scuba Iguana gelandet, da die einfachen den seriösesten und professionellsten Eindruck gemacht haben, 175$ ist natürlich auch kein Pappenstiel, aber man will ja auch nicht als Treibholz wieder an die Oberfläche kommen. Anscheinend gibt es auch nur eine Hand voll Tauchschulen, die überhaupt die Lizenz des Nationalparks haben, die anderen sind eher halblegal bis illegal unterwegs. Leider hatte sich Gordon Rocks damit erledigt, dafür hätten wir 30 Dives gebraucht (Regel der Tauchschule). Es sollte dann aber am Montag nach Floreana gehen, dort waren wir während unserer Cruise ja schon schnorcheln, und das war ganz dufte.

Abends war hier richtig was los im Städtchen, direkt am Hafen ist ein schöner Platz auf dem die Jugend Skateboard gefahren ist, und die älteren Herren Volleyball gespielt haben, und das gar nicht schlecht, gerade auch vor dem Hintergrund, dass der Ball der Wahl ein Fußball war und die Plauzen der Spieler solch eine Agilität gar nicht hätten vermuten lassen. Illegal gewettet wurde natürlich auch, und daher war der Ton innerhalb der Teams zwischenzeitlich auch durchaus rau.

Ecuavolley, da gings zur Sache, besonders auch verbal.

Die Jungs haben zu jedem Spielzug ihren Senf dazu gegeben, zur Freude der Spieler.
Nebenbei fuhr auch noch eine wirklich geschmackvolle kleine Bahn Einheimische und Touristen gleichermaßen durch die Gegend.
ÖPNV in Puerto Ayora.
Am zweiten Tag haben wir gute 3 Stunden versucht, den letzten Post hochzuladen, da das Internet durchaus als lahmarschig zu bezeichnen war. Nachdem wir das dann erst mal auf später verschoben haben, wollten wir noch eine Tagestour auf die größte Insel des Archipels, Isabella buchen, aber da kam uns schon wieder die Siesta dazwischen. Also sind wir zur Überbrückung zur Tortuga Bay gelaufen, ein ziemlich schöner Strand mit ordentlich Wellen. Da haben wir auch sicher gute 30 Minuten verbracht, bevor einem Mitglied unserer Reisegruppe eingefallen ist, dass sie eigentlich schon seit geraumer Zeit auf Toilette müsste. Die war dort natürlich nicht vorrätig, und so sind wir einfach kurz die 2,5 km wieder zurückgelatscht. Da ist uns dann ein joggender Tourist entgegengekommen, der dort nach unserer Berechnung schon um die 15 km zurückgelegt haben musste. Den selben Vogel haben wir 2 Stunden später wieder in der Stadt gesehen, immer noch laufend. Kann man machen .. muss man aber sicher nicht.
Tombola zum Muttertag - Bügelbrett und Herd, was wünscht sich Mutti mehr?

Mutti ist die Beste.
Nachdem wir das Reisebüro tatsächlich mal geöffnet angetroffen hatten, ging es am nächsten Tag dann nach Isabella.

Eigentlich wollten wir wegen der Pinguine nach Isabella, aber unsere Lieblingstiere sind natürlich auch hier vertreten.

Siesta gilt natürlich auch für die Seelöwen.

Los Tintereros.

Los Tintereros mit sympathischem Touristenpärchen im Vordergrund.
Dort hatten wir wieder mal Glück und haben direkt im Hafen eine Horde Galapagos - Pinguine gesehen, die letzten Tiere, die auf unsere Wunschliste noch fehlten. Putzige Gesellen.

Galapagos Pinguine, klitzeklein und klitzesüß.

Is Was???
Danach gings zu einem kleinen Graben, in dem sich die Weißspitzenhaie während der Ebbe ausruhen bevor wir wieder die Schnorchelausrüstung anlegen durften.

Hier sollte man besser nicht reinfallen, oder man wird von den Haien zerfleischt.

Ding Ding Ding Ding Ding Ding Ding Ding.


Viele, viele Haie ruhen sich hier aus, geschützt vor ihren Feinden, den Orcas.
Da gabs dann wieder alles was das Meeresbiologenherz begehrt plus einem zu unserer Gruppe gehörenden ecuadorianischen Pärchen, die offensichtlich das erste mal einen Schnorchel in der Schnüss hatten und einen dauernd über den Haufen geschnorchelt haben. Nach einem wirklich hervorragenden drei-Gänge-Menü zum Mittag durften wir noch die Flamingos aus der Nähe bewundern und haben eine weitere Aufzuchtstation für Landschildkröten besucht.

Flamingo Lagoon.
Da gabs dann auch endlich mal ne Live-Sex-Performance der dicken Racker. Glaubt man gar nicht, wie laut die dabei sind, die Ferkel. Und das scheint auch nicht in 2 Minuten erledigt zu sein, da muss man als Schildkrötenfrau auch schon etwas Geduld und eine kräftige Wirbelsäule mitbringen.

Happy Turtles - wie unser Guide es nannte.

N`Abend!
Anschließend gings dann auch schon wieder zurück nach Santa Cruz, wo wir uns dann unter die Einheimischen zum Abendessen gemischt haben. Ganzes Huhn vom Spieß... Lecker!

Fressmeile von Puerto Ayora

Speisekarten gabs keine, bestellt wurde nach Augenmaß.
Am nächsten Morgen gings dann endlich zum Tauchen. Erste Station war Punta Cormorant. Zuerst mussten wir uns aber in die 7mm Neoprenos zwängen. Das ist echt mal ne andere Nummer als die luftigen 2mm Shortys. Das ist eher wie ne Zwangsjacke, Yoga oder Karate wäre vermutlich etwas umständlich damit. Abgesehen davon hat man auch noch 12 Kilo Blei um die Hüften um überhaupt nach unten zu kommen. Die ersten paar Minuten unter Wasser sahen wir daher vermutlich auch aus wie Kugelfische in der Waschmaschine, da musste man sich erst mal dran gewöhnen.
Dass die Schnalle von meinem Gewichtsgürtel kaputt war, und ich den regelmäßig fast verloren habe, hat vermutlich nicht zu einem souveränen Escheinungsbild beigetragen. Ich vermute, wenn der wirklich verschütt gegangen wäre, wäre ich wie ein Torpedo aus dem Wasser geschossen. Leider haben wir durch die ganze Hampelei mit unserer Ausrüstung die Hammerhaie verpasst, aber es gab auch sonst ne Menge zu sehen.

Seesternbaby.

Harlequine Wrasse.
Da ich wieder mal etwas schnell durch meine Flasche geatmet hatte, musste ich allerdings für die letzten zehn Minuten an die Leine unseres Guides, der mir auch das ein oder andere Mal etwas zu flott unterwegs war, und mir die Luftzufuhr aus der Schnute gezogen hat. Für einen geübten Freediver wie mich aber natürlich kein Problem. Ich hab dann einfach ruhig bis 1.000.000 gezählt und mir den Oktopus wieder geangelt (oder so ähnlich).
An die Leine gelegt, weil er wieder zu schnell alles weggeatmet hatte.

Meine Brille wär auch was für den nächsten Karneval.

Einer unserer Lieblinge: Kugelfisch ... ungekugelt.
Der zweite Tauchgang war dann in Champion Island, wo wir beim Schnorcheln schon so viel Spaß mit den Seelöwen hatten. Da gabs dann unfassbar viele Fische und auch eine ziemlich starke Strömung, die einen nach unten gezogen hat. Da das schon echt nicht so einfach war, hätten wir in Gordon Rocks wahrscheinlich nicht so viel Spaß gehabt.

Wegen der Strömung musste man sich auch das ein oder andere Mal am Stein festhalten, und das sah dann häufig auch ziemlich behämmert aus.
Also alles richtig gemacht. Hätten wir allerdings gewusst, dass die Guides Fotos und Videos machen würden, und man die hinterher für 25$ kaufen kann, hätten wir die Kohle für das Ausleihen einer Unterwasserkamera wohl gespart. Unsere Bilder sind von marginal schlechterer Qualität, aber damit müssen sowohl wir als auch ihr jetzt wohl leben. Tauchen in Galapagos ist aber auf jeden Fall der absolute Hammer, wenn wir irgendwann ganz reich sind, kommen wir noch mal wieder, und dann tauchen wir hier alles in Grund und Boden.

Fische, Fische, überall Fische.

Ach ja, hatten wir erwähnt, dass es dort sehr viele Fische gab?

Falls nicht...hier der Beweis.

SEHR viele Fische.

SEHR SEHR viele Fische.

Und natürlich Seelöwen.

Sehr neugierig, die Kleinen.

Gut, dass die uns nicht angeknabbert haben.

Aquarium  Galapagos.

Spitzen Hai.

Superman an Karneval.
Leider war das dann schon unser letzter Abend, den wir noch einmal mit einem Milchbrötchen in der Hand am Hafen genossen haben. Am nächsten Morgen mussten wir uns dann von unserem lustigen viereckigen Hostelbesitzer verabschieden und dann gings auch schon zum Flughafen, um zurück auf Festland zu fliegen.

Backo

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