Bevor es zum Flughafen ging, wurde sich natürlich erst noch einmal auf die Fresse gelegt, das gehört ja mittlerweile zu unseren absoluten Stärken und kein Land ist wirklich besichtigt, wenn man sich nicht irgendwo richtig hingepackt hat. Also hab ich mich nicht lumpen lassen, die letzte Stufe im Hostel übersehen, umgeknickt und mich mit Sack und Pack lang gemacht. Außer einem dicken Knöchel aber nichts weiter passiert, das wäre ja nun auch mehr als nervig auf den letzten Metern.
Den Weg nach Cuenca haben wir äußerst souverän gemanagt, inklusive 4 stöckigem Busbahnhof in Guayaquil. Das Hostel in Cuenca war ziemlich cool, in einem alten Kolonialgebäude untergebracht mit schönem Innenhof und endlich mal wieder warmem Wasser. War hier auch nötig, da es hier aufgrund der Lage auf 2.500 m abends recht schattig wurde.
Viel Spektakuläres haben wir hier eigentlich nicht gemacht, wir sind mehr oder weniger 2 Tage lang kreuz uns quer durch die Stadt gelaufen, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Die eigentlich recht einfach aufgebaute Stadt haben wir bis zum Schluss nicht so 100% navigieren können, aber so entdeckt man ja auch immer wieder schöne Ecken.
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Cuenca City. |
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Cuenca City. |
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Cuenca City. |
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Lange Treppe - Keine gute Idee auf 2500m, da kommt man ganz schnell außer Atem. |
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Ganz beliebte Kombi in Ecuador: Elektronik und Motorräder. Das sollte mal jemand Media Markt sagen. |
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Das war gar nicht so einfach da am Türsteher vorbei zu kommen. |
Die Hutfabrik, in der man sich angeblich den Prozess der Herstellung des weltberühmten Panama - Hutes anschauen kann, haben wir leider nicht gefunden. Da aber Sabrina schon seit Nicaragua versucht, ihre dort erworbene Kopfbedeckung zu verlieren, da sie sich doch als etwas unhandlich erwiesen hat, hatten wir auch kein gesteigertes Interesse an dem Erwerb eines weiteren Klotzes am Bein. Und wenn man ganz ehrlich ist, werden sich die Gelegenheiten, an denen man ernsthaft einen Panama - Hut tragen kann, vermutlich auch an einer Hand abzählen lassen. Vermutlich sogar an einer Hand von einem der Männer vom Sägewerk.
Ansonsten ist Cuenca wie auch schon Quito eine schöne Stadt mit kolonialem Charme, im Gegensatz zu Ecuadors Hauptstadt scheint hier aber das durchschnittliche Einkommen etwas höher zu liegen, wenn man sich den Einzelhandel anschaut. Fachgeschäfte für hochpreisige Schweizer Uhren haben wir in Quito nicht gesehen, und auch die Anzahl an hochwertigen Boutiquen lässt auf ein dickeres Durchschnittsportemonnaie schließen. Zudem gab es unfassbar viele Sneaker - Shops, viele mit Originalware, aber auch wieder lustige Eigenkreationen mit den vier Streifen.
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Die Stadt ist wirklich schön... |
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Man könnte sich hier an Kirchen kaputt gucken. |
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Noch eine Kirche - aber die sehen alle echt cool aus! |
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Selbe Kirche - anderer Blickwinkel. |
Aufgefallen ist uns zudem, dass wir anscheinend komplett außerhalb der Reisezeit unterwegs sind, man sieht eigentlich keine Touristen und unser Hostel war fast leer, so dass wir zu zweit in einem 5 - Bett - Zimmer geschlafen haben.
Glücklicherweise gibt es auch in Cuenca einen schönen Markt, wo die Kollegen aus Otavalo ihre selbstgeklöppelte Waren anbieten, so dass Sabrina die, wie eine fiese Fratze, klaffende Lücke zwischen halb-mittel-klein und gar-nicht-mal-so-groß in ihrer Handtaschen - Sammlung endlich füllen konnte. Aber wie der - und das muss man ihm zu Gute halten, sehr verhandlungswillige - Otavalonese so treffend formulierte: es handelt sich hier um eine Handtasche fürs Leben. Und das Preis - Leistungs - Verhältnis ist in der Tat äußerst gut. Leder können die Burschen dort.
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Einer der zahlreichen Märkte - Spezialität von diesem: Blumen. |
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Frisch auf dem Markt gekauft, hat sie sich vor der Markthalle mit ihrem Grünzeug postiert um das Zeug weiter zu verkaufen. |
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Ob die alle ihr Obst und Gemüse los werden, soviel Zeug wie hier verkauft wird. |
Drei kulinarische Highlights konnten wir in Cuenca auch noch setzen. Am ersten Nachmittag habe ich mit meinen eigenen Händen und dem Schweizer Offiziersmesser eine Kokosnuss geschlachtet. Schmeckt dann doch noch mal doppelt so gut, und es beruhigt natürlich auch ungemein, dass ich meine Familie ernähren könnte, sollte man mal auf einer einsamen Insel landen. Vorausgesetzt natürlich es gibt Kokosnüsse, ich habe ein Victorinox am Mann und der Hunger und die Familie ist nicht allzu groß, das hat nämlich schon etwas gedauert. Auf dem selben Markt, wo es die Kokosnuss gab, habe ich mir auch noch die lokale Köstlichkeit Humita gegönnt, süßer, in einem Bananenblatt eingelegter Mais- u. Eierteig. Danach weiß man auch, was man getan hat, der dichtet ganz schön ab.
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Eine Fressmeile in einem der vielen Märkte. In 99% aller Fälle hat man keine Ahnung, was man bestellt. |
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Dieses Mal hat es geschmeckt:-) |
Später sind wir dann aber noch ins Cafe Austria und was sahen unsere Augen da auf der Speisekarte? Gulasch und Roulade mit Semmelknödeln. Mussten wir bestellen, ich vermute, das nennt man dann kulinarisches Heimweh.
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Ist es ein Zeichen, dass es Zeit wird nach Hause zu fahren, wenn man sich in Ecuador Gulasch bestellt, obwohl man es noch nicht mal besonders gerne zu Hause isst? |
Heute geht's dann auf nach Vilcabamba, ein kleines Dorf, was dafür bekannt ist, dass die Bewohner dort sehr alt werden. Von der Luft wollen wir mal ein bisschen schnuppern, wer weiß wofür es gut ist.
Backo
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